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Sachsen kann sich nur bedingt selbst versorgen

Getreide und Milch werden in Sachsen im Übermaß produziert. Bei Fleisch sieht es eher mau aus. Obst und Gemüse reichen bei Weitem nicht.

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In Sachsen werden weniger Kartoffeln geerntet. Entsprechend fiel die Selbstversorgungsquote.
In Sachsen werden weniger Kartoffeln geerntet. Entsprechend fiel die Selbstversorgungsquote. © SZ-Archiv: Steffen Unger

Dresden. Die Selbstversorgung mit Nahrung ist in Sachsen seit 2018 teilweise gesunken. Das geht aus einer Antwort des Landwirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der AfD hervor.

Demnach ging der Grad der potenziellen Selbstversorgung bei Kartoffeln von 75 Prozent auf 55 Prozent im Erntejahr 2020/21 zurück. Ganz Deutschland hingegen produziert mit 145 Prozent eine Art nationales Übermaß an Kartoffeln und kann die Feldfrucht exportieren. Bei Obst fiel der Selbstversorgungsgrad in Sachsen auf 17 Prozent, bei Gemüse gar nur auf acht Prozent. Die entsprechenden Deutschlandwerte liegen bei 20 beziehungsweise 36 Prozent. In diesen Fällen ist Deutschland Importeur.

Eine Überversorgung gibt es hingegen in Sachsen bei Getreide (127 Prozent) und Milch (105 Prozent). Mit Eiern könnte sich der Freistaat nahezu selbst versorgen (96 Prozent). Nicht ausreichend zur eigenständigen sächsischen Versorgung sind die Produktionsmengen bei Rind- (63 Prozent), Schweine- (44 %) und Geflügelfleisch (42 Prozent). Diese Werte sind jedoch seit 2018 nahezu unverändert.

Der landwirtschaftspolitische Sprecher der sächsischen AfD-Landtagsfraktion, Jörg Dornau, hält die Selbstversorgungsquoten dennoch für "bedenklich". Zu große Abhängigkeiten vom Ausland seien bei Nahrungsmitteln besonders gefährlich. Zuletzt hatte Sachsens Landwirtschaftsminister Wolfram Günther (Grüne) auf der Grünen Woche in Berlin Forderungen der sächsischen Bauern unterstützt, wieder mehr Schlachtmöglichkeiten in Sachsen zu schaffen. (SZ/uwo)