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Lufthansa streicht Leipzig vorerst vom Flugplan

Auch Eurowings wird den sächsischen Flughafen zunächst nicht mehr anfliegen. Sachsens Verkehrsminister pocht auf den Erhalt der Verbindungen.

Von Erik-Holm Langhof
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Lufthansa und ihre Tochter Eurowings bedienen den Flughafen Leipzig/Halle bis vorerst Sommer 2021 nicht mehr.
Lufthansa und ihre Tochter Eurowings bedienen den Flughafen Leipzig/Halle bis vorerst Sommer 2021 nicht mehr. © Marcel Kusch/dpa

Leipzig. Die Fluggesellschaft Lufthansa und ihre Tochter Eurowings streichen den Flughafen Leipzig/Halle vorerst von ihren Flugplänen. Wie das Unternehmen am Mittwoch bestätigte, bediene man den Flughafen bis vorerst Sommer 2021 nicht mehr.

Grund dafür sei die eingebrochene Nachfrage: „Vor dem Hintergrund der sich verschärfenden Reiseregelungen in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie gehen wir nicht von einer zeitnahen Erholung der Nachfrage aus“, so ein Sprecher.

Beide Airlines hatten ihre Flüge nach und von Leipzig/Halle bereits im Sommer stark reduziert. Nun wurden die letzten Verbindungen nach München respektive Düsseldorf aus dem Flugplan genommen.

Seit 7. September hatte die Lufthansa bis zu elfmal wöchentlich die Verbindung nach München angeboten. Nach Angaben der Mitteldeutschen Flughafen AG, die den Leipziger und den Dresdener Flughafen betreibt, nutzen Fluggäste aus der Region die Verbindungen der Lufthansa nahezu ausschließlich, um über München zu Zielen in Europa oder weltweit weiterzureisen.

„Aufgrund von weiterhin gültigen Reisewarnungen, strikten Einreisebestimmungen vieler Zielländer sowie der aktuell wieder steigenden Infektionszahlen kann Lufthansa nicht ihr umfassendes Streckennetz bedienen, was zu einer entsprechend geringen Nachfrage auf dieser Umsteigeverbindung führt“, so Unternehmenssprecher Uwe Schuhart. Reisende mit dem Ziel München griffen überwiegend auf Verkehrsmittel wie die Bahn oder das Auto zurück.

Derzeit sei eine Wiederaufnahme des Flugplans für den kommenden Sommer geplant, heißt es von der Lufthansa. Sachsens Verkehrsminister Martin Dulig und Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (beide SPD) pochen auf den Erhalt der Flugverbindungen. 

Dem Verkehrsministerium zufolge habe sich der Minister mit einem Brief an den Lufthansa-Vorstand gewandt. Vom Leipziger Stadtoberhaupt heißt es: „Eine Kongress- und Wissenschaftsstadt ohne direkte Fluganbindung ist nicht denkbar.“ 

Von Dresden fliegt die Lufthansa derzeit noch nach Frankfurt/Main und München. Eurowings fliegt aus der Landeshauptstadt weiterhin nach Düsseldorf und Stuttgart. Ab Dezember soll von dort auch der Flughafen Köln/Bonn wieder angesteuert werden. (mit dpa)