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Die neue Chipfabrik für Dresden ist ein Riesen-Erfolg - mit kleinen Abstrichen

Das Silicon Saxony bekommt erneut eine Mikrochipfabrik, vom fortschrittlichen Konzern TSMC. Wünsche gibt es trotzdem noch. Ein Kommentar.

Von Georg Moeritz
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Der Mikrochipkonzern TSMC aus Taiwan baut in Dresden die ESMC - eine europäische Fabrik mit 2.000 neuen Arbeitsplätzen. Ist das gut?
Der Mikrochipkonzern TSMC aus Taiwan baut in Dresden die ESMC - eine europäische Fabrik mit 2.000 neuen Arbeitsplätzen. Ist das gut? © dpa/David Chang

Das Bauvorhaben des modernsten Mikrochip-Konzerns TSMC ist ein riesiger Erfolg für Sachsen. Wie schon bei Bosch und Infineon ist es gelungen, zusätzliche Arbeitsplätze für die Hochtechnologie nach Sachsen zu holen. Intel ging nach Magdeburg, das hat nicht geschadet.

Wünsche gibt es natürlich immer. Zum Beispiel: Sie dürfte gerne etwas größer sein, die neue Fabrik. 2.000 Arbeitsplätze, das sind etwa halb so viele wie beim Nachbarn Infineon. Sie kann 40.000 Siliziumscheiben pro Monat bearbeiten, das sind nur halb so viele wie beim anderen Nachbarn Globalfoundries. Doch Fachkräfte sind gesucht, also freuen wir uns über eine hoch automatisierte Fabrik, die anderen nicht zu viele Angestellte abwirbt.

Sie dürften gerne etwas kleiner sein: Die Mikrochips von TSMC aus Dresden werden nicht mit der fortschrittlichsten Technologie hergestellt und nicht mit so feinen Strukturen wie in den Fabriken dieses Konzerns in Taiwan und in den USA. Doch Europas Autofabriken und Maschinenbauer kommen zunächst mit etwas gröberen Mikrochips aus als die Smartphone-Fabriken in Asien. Freuen wir uns also, dass TSMC überhaupt in Europa investiert – und zwar in Dresden.

Sachsen ist ein industrielles Vorzeige-Gebiet in Europa

Künftig hat die Region Silicon Saxony fünf größere Chipfabriken, dazu einige kleinere sowie die Forschungs-Institute. Zusammen mit der Region Grenoble in Frankreich gehört Sachsen zu den industriellen Vorzeige-Gebieten in der Europäischen Union.

Hier soll Europa mit wachsender Mikroelektronik unabhängiger von den Lieferanten aus Übersee werden. Das wird schwer, angesichts der gewaltigen Elektronik-Produktion in Asien und der Industrie-Lockrufe aus den USA. Außerdem sind die Subventionen bedenklich hoch. Niemand weiß, ob die Investoren auch ohne dieses Geld kämen. Doch sie kommen an die richtige Adresse.

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