Wirtschaft
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Unionsfraktion will Forschungszentrum für Chipdesign in Sachsen

Die Digitalpolitiker der CDU/CSU-Bundestagsfraktion waren auf Klausurfahrt in Dresden. Im Mittelpunkt stand die Mikroelektronik.

Von Nora Miethke
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Die AG Digitales der CDU/CSU-Bundestagsfraktion bei Globalfoundries (GF,v.l.n.r.): Reinhard Brandl, Sven Oole, Franziska
Hoppermann, Thomas Jarzombek,  Manfred Horstmann (Geschäftsführer
GF Dresden),  Markus Reichel, Dorothee Bär, Hansjörg Durz,
Eric Diet
Die AG Digitales der CDU/CSU-Bundestagsfraktion bei Globalfoundries (GF,v.l.n.r.): Reinhard Brandl, Sven Oole, Franziska Hoppermann, Thomas Jarzombek, Manfred Horstmann (Geschäftsführer GF Dresden), Markus Reichel, Dorothee Bär, Hansjörg Durz, Eric Diet © AG Digitales/PR

Die Digitalpolitiker der CDU/CSU-Bundestagsfraktion wollen sich für die Errichtung eines Großforschungszentrums für Chipdesign in Sachsen einsetzen. Das ist das Ergebnis einer Klausurfahrt der AG Digitales der Unionsfraktion diese Woche nach Dresden. Chipdesign, so die Erkenntnis, sei zukünftig der entscheidende Treiber für Innovation und Fortschritt. Deshalb müsse jetzt eigene Kompetenz aufgebaut werden. „Unsere Fraktion wird im Bund bereits bestehende Projekte wie „Chipdesign Germany“ und neue Forschungs- und Investitionsvorhaben wie ein Großforschungszentrum in Sachsen auf die politische Tagesordnung setzen“, kündigte Markus Reichel an. Der sächsische CDU-Bundestagsabgeordnete hatte die Reise initiiert.

Mit den Investitionen des taiwanischen Weltmarktführers TSMC werde Dresden in die Weltliga der Chipproduktion aufsteigen. „Diesen Prozess müssen wir weiterhin entsprechend begleiten und weitere Wertschöpfungsstufen für die Chip-Produktion aufbauen“, fordert er.

Der digitalpolitische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion, Reinhard Brandl, betonte, „die Entwicklungen in der Mikroelektronik in Sachsen sind für ganz Deutschland von entscheidender Bedeutung.“ Chips würden für alle digitalen Geräte gebraucht werden, vom Handy bis zur Waschmaschine. Allein im E-Auto seien bis zu 6.000 Stück verbaut. Deshalb sei es für die digitale Souveränität wichtig, beim Thema Chips so autonom wie möglich zu werden. "Sachsen ist dabei auf einem guten Weg“, betonte Brandl und fügte als Wahlkampfhilfe für seinen Parteifreund Kretschmer hinzu: „Eine gute regionale Wirtschafts- und Digitalpolitik ist auch angesichts der katastrophalen Wirtschaftspolitik von Herrn Habeck und der Untätigkeit von Digitalminister Wissing besonders wichtig.“

Markus Reichel, CDU-Bundestagsabgeordneter aus Dresden und Berichterstatter der AG Digitales in der Unionsfraktion, lud seine Parteifreunde aus der Arbeitsgruppe zur Klausurfahrt nach Dresden ein.
Markus Reichel, CDU-Bundestagsabgeordneter aus Dresden und Berichterstatter der AG Digitales in der Unionsfraktion, lud seine Parteifreunde aus der Arbeitsgruppe zur Klausurfahrt nach Dresden ein. © René Meinig

Die Digitalpolitiker der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, darunter auch die stellvertretende Fraktionsvorsitzende und ehemalige Staatsministerin für Digitales ,Dorothee Bär, hatten sich in Dresden unter anderem mit Ministerpräsident Kretschmer über aktuelle digitalpolitische Themen ausgetauscht. Der Fokus lag jedoch auf der Bedeutung von Mikroelektronik und dem Stand der angewandten Forschung für die wirtschaftliche Entwicklung Sachsens und Deutschlands.

Auf dem Programm standen Besuche beim amerikanischen Chiphersteller Globalfoundries, dem Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme, des Barkhausen-Instituts und Gespräche mit dem Staatssekretär für Digitale Verwaltung, Professor Thomas Popp, dem Präsidenten des Branchenverbands Silicon Saxony e.V., Dirk Röhrborn, sowie mit Ulf Heinemann, Landessprecher des Bitkom e.V. und Geschäftsführer der Robotron Datenbank-Software GmbH.

Alle Gesprächspartner hätten den "einzigartigen" Standortvorteil Dresdens in der Kombination von TU Dresden, europaweit führenden Instituten für industrienahe Forschung und weltweit agierende Industrieunternehmen bestätigt, heißt es. Diesen Standortfaktor gelte es jetzt weiter auszubauen, um international wettbewerbsfähig sein zu können. Globalfoundries habe bislang "einen Weltmarktanteil von lediglich sechs Prozent", so Reichel.