Leipzig. Wer eines der Gemeinschaftsautos von Teilauto nutzen möchte, kann jetzt auf 1.600 Fahrzeuge in 24 Städten in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zählen. Der Vermieter Mobility Center GmbH in Leipzig berichtete am Dienstag, dass die Flotte voriges Jahr um 300 Fahrzeuge wuchs.

Gut 150 Teilautos fahren elektrisch. Dass es nicht mehr sind, begründete der Fuhrparkchef Patrick Schöne damit, dass Neuwagen voriges Jahr schwer zu bekommen waren: „Wir mussten deutschlandweit die Autohäuser abklappern“, sagte er. Außerdem sei es aufwendig, Ladesäulen zu installieren. Der kaufmännische Geschäftsführer Michael Creutzer forderte dafür „weniger bürokratische Hürden und mehr Förderung“. Vor einem Jahr hatte Schöne angekündigt, den Anteil der E-Autos binnen zwei Jahren auf 30 Prozent zu steigern.

Jeder zweite Kunde wohnt in Leipzig

Mehr als 68.000 Kunden sind bei Teilauto angemeldet, ein Zuwachs von zwölf Prozent im vorigen Jahr - obwohl im Mai die Preise erhöht wurden. Die Kunden zahlen fürs Carsharing bei diesem Unternehmen nach gebuchter Zeit und gefahrenen Kilometern. Fast die Hälfte der Kunden wohnen in Leipzig: gut 33.000.

In Dresden sind laut Creutzer 18.000 „Fahrtberechtigte“ bei Teilauto registriert. Dort arbeitet der Carsharing-Anbieter mit den Verkehrsbetrieben zusammen und stellt Autos an Mobipunkte. In Dresden hat Teilauto daher die meisten E-Autos, nämlich 70. In Chemnitz hat die Marke 1.300 eingetragene Kunden, in Radebeul 300.

Mehr sächsische Städte im Autoteile-Netz

Zum Vergleich: In Erfurt sind 4.000 Kunden bei Teilauto angemeldet, in der Gründungsstadt Halle an der Saale 3.800 und in Freiberg 250. Weimar meldet 1.400 Nutzer für 40 Fahrzeuge. Als neue Standorte kamen voriges Jahr Plauen und Borna dazu. In Meißen und Pirna gab es vorher schon Teilautos.

Das Unternehmen wies auf Zahlen des Bundesverbands Carsharing hin: Demnach gab es zum Jahresanfang in Deutschland 33.930 Gemeinschaftsautos an gut 1.080 Orten. Fast 4,5 Millionen Menschen hatten sich zur Nutzung angemeldet. Das organisierte Auto-Teilen ist laut Verband ein wichtiges Werkzeug, um den Flächenverbrauch und klimaschädliche Emissionen zu verringern. Ein Carsharing-Fahrzeug ersetzt nach Angaben des Verbandes bis zu 20 private Autos. Die Nutzer seien auch häufig mit Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs und buchten das Auto gezielt nur dann, wenn sie es wirklich nötig hätten.