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Sachsens Tourismus wächst in Ostdeutschland am stärksten

Der Tourismus in Sachsen läuft gut. Vielmehr sind es Rechtsruck, Künstliche Intelligenz und Nachhaltigkeit, die die Branche vor Herausforderungen stellt.

Von Luisa Zenker
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Beim Tourismusforum des Ostdeutschen Sparkassenverbandes (OSV) am Dienstag wurden aktuelle Zahlen veröffentlicht
Beim Tourismusforum des Ostdeutschen Sparkassenverbandes (OSV) am Dienstag wurden aktuelle Zahlen veröffentlicht © kairospress

Auch wenn in Ostdeutschland das Schnitzel jetzt im Schnitt 18,50 Euro kostet, die Tourismusbranche ist dennoch positiv gestimmt: Denn die Zahl der Übernachtungen stieg in Sachsen besonders stark an. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist sie von 2022 auf 2023 um 10,9 Prozent angewachsen.

Damit liegt der Freistaat auf Platz vier, hinter Hessen, Nordrhein-Westfalen und Berlin. Im Vergleich zu den ostdeutschen Flächenstaaten hat Sachsen das größte Wachstum im vergangenen Jahr hingelegt, und lag bei 19,9 Millionen Übernachtungen.

„Gastfreundschaft ist die Basis für einen florierenden Tourismus“

„Es war das drittstärkste Tourismusjahr, die wirtschaftliche Lage ist durch steigende Energiekosten und Mehrwertsteuer-Anpassung im Gastgewerbe dennoch angespannt“, sagt Andrea Kis Direktorin des Landestourismusverband Sachsen beim Tourismusforum des Ostdeutschen Sparkassenverbandes (OSV) am Dienstag.

Mecklenburg-Vorpommern hatte dagegen das geringste Wachstum von 1,2 Prozent, die Zahl der Übernachtung liegt aber mit 32 Millionen im Jahr deutlich höher. „Im Sommer haben wir keine Möglichkeit zu wachsen, da ist jedes Bett vergriffen“, erklärt Michael Steuer, Geschäftsführer von Usedom Tourismus. Sie zielen vielmehr darauf ab, die Insel zum Ganzjahresreiseziel zu entwickeln.

Neben aktuellen Zahlen ging es, um den Recht in der Gesellschaft: So warnt Maike Berndt, Geschäftsführerin von Destinationsmanagement dwif-Consulting vor rechtsextremen Tendenzen in Ostdeutschland: „Gastfreundschaft ist die Basis für einen florierenden Tourismus.“ Das sei nicht nur in Richtung der Gäste zu denken, sondern auch in Richtung der Fachkräfte. Sie warnt vor wirtschaftlichen Einbußen.

Touristen zahlen 20 Prozent mehr für nachhaltiges Unternehmen

Bei dem diesjährigen OSV-Tourismusforum drehte es sich zudem um den Einsatz von Künstlicher Intelligenz, besonders beim Marketing, etwa durch die Manipulation von Bildern und Texterstellung für soziale Medien. Außerdem machten die Veranstalter das Thema Nachhaltigkeit stark: Weltweit nehme die Nachfrage nach ökologischen Tourismus zu. „Es wird künftig schwer, nicht-nachhaltige Unternehmen zu führen“, sagt Maike Berndt. Denn nicht nur die politischen Vorgaben werden strenger, auch Gäste und Arbeitskräfte würden vermehrt darauf schauen. Demnach seien sechs von zehn Touristen bereit, 20 Prozent mehr zahlen, sollte der Betrieb nachhaltiger agieren.