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Jetzt kommt Z-Aqua auf den Tisch!

Das Trinkwasser aus dem Zittauer Gebirge hat einen guten Ruf. Nun vermarkten es die Stadtwerke. Los geht's in einem Hotel. Bald werden auch Flaschen verkauft.

Von Thomas Mielke
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Sandra Tempel von den Stadtwerken hat heute die ersten Z-Aqua-Karaffen an Ronny Überschär, Inhaber des Zittauer Hofs und der Essbar auf der Zittauer Neustadt, übergeben.
Sandra Tempel von den Stadtwerken hat heute die ersten Z-Aqua-Karaffen an Ronny Überschär, Inhaber des Zittauer Hofs und der Essbar auf der Zittauer Neustadt, übergeben. © Rafael Sampedro/foto-sampedro.de

Ronny Überschär vom Hotel Zittauer Hof weiß, wie gut das Trinkwasser aus dem Zittauer Gebirge ist. Immer, wenn Vertreter für Tee oder Kaffee bei ihm sind, loben sie es, erzählt er. Gleiches von Brauereien berichtet auch Sandra Tempel, Geschäftsführerin der Stadtwerke, die das Wasser im Gebirge zapfen und damit die Region um Zittau versorgen. Die Zittauer selber wissen natürlich, wie lecker es schmeckt. Fundierte Vergleiche mit Wassern aus anderen Regionen gibt es zwar nicht. Aber schon lange gilt das aus dem Zittauer Gebirge als eines der besten in Deutschland. Dass es auch die hohen Anforderungen an ein Lebensmittel erfüllt, versichern die Stadtwerke auf ihrer Webseite.  Außer, dass das Wasser über Kalkstein geleitet wird, damit es ein bisschen härter wird, fließt es dank seiner natürlichen Qualität unbehandelt aus den Zittauer Wasserhähnen. 

Bei so viel Lob verwundert es, dass noch niemand auf die Idee gekommen ist, das Wasser bekannter zu machen und zu verkaufen. Das soll sich nun ändern. Die Stadtwerke wollten schon lange das Bewusstsein für das heimische Wasser stärken. Als Produkt passt es zu den Vorlieben der Zeit: Es wird nachhaltig gewonnen und stammt aus der Region. Anlass loszulegen war der Plan der EU, nach dem Gastronomen Leitungswasser kostenlos an ihre Gäste ausschenken müssen. Er ist zwar noch nicht umgesetzt, soll aber kommen. 

Zuerst haben die Stadtwerke vier Zittauer Schulen mit Brunnen ausgerüstet, die kostenlos Gebirgswasser spenden. Auch im eigenen Haus bieten sie es an. Nun sollen die Gastronomen und Hoteliers folgen. Die Stadtwerke haben zusammen mit einer einheimischen Werbeagentur eine Karaffe entworfen und herstellen lassen, die auf den Tischen stehen und für das kostenlose Gebirgswasser aus der Leitung werben soll. Der Name des Wassers steht groß darauf: "Z-Aqua". Damit bleiben die Stadtwerke ihrer neuen Werbelinie mit "Z" treu. Seit Anfang des Jahres gibt es bereits Z-Strom. 

Die Z-Aqua-Werbung die künftig auf den Tischen von Restaurants und Hotels stehen soll.
Die Z-Aqua-Werbung die künftig auf den Tischen von Restaurants und Hotels stehen soll. © Stadtwerke Zittau

300 Karaffen haben die Stadtwerke im ersten Anlauf geordert und verteilen sie nun. Der erste, der sie an diesem Mittwoch bekommen hat, ist Ronny Überschär. Er will sie ab Donnerstag auf die Tische in den Zimmern seines Hotels - natürlich gefüllt mit dem Gebirgswasser aus der Leitung - stellen. Dann folgen das Wirtshaus zur Weinau und das Westpark-Center, die zum Oktoberfest beziehungsweise zum Tag der offenen Tür im Oktober starten wollen. Mit weiteren laufen Gespräche. Einen Teil der Karaffen sponsern die Stadtwerke, den anderen geben sie zum Einkaufspreis ab.

Demnächst sollen Becher die Karaffen ergänzen. "Mit Gebirgsmotiven", sagt Sandra Tempel. Weil abzusehen ist, dass die Karaffen und Becher Begehrlichkeiten wecken, verhandeln die Stadtwerke mit Partnern wie dem Tourismuszentrum Zittauer Gebirge über die Vermarktung an private Kunden. 

Als nächster Schritt ist der Verkauf in verschließbaren Flaschen vorgesehen. Zurzeit sprechen die Stadtwerke mit einer Firma aus der Region über die Abfüllung. Als erste Kunden haben die Stadtwerke die Hochschule, die Gastronomen und Schwesterfirmen aus dem Stadtkonzern wie die Zittauer Alten- und Pflegeheim GmbH "St. Jakob" ins Auge gefasst. Ob und wann das Zittauer Gebirgswasser auch im freien Handel verkauft wird, steht noch nicht fest. "Das ist Zukunftsmusik", bestätigt Frau Tempel. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Die Menschen in Zittau und Umgebung bekommen das leckere Wasser für zwei Cent pro Liter aus dem Wasserhahn, können es selber aufsprudeln und mit Zitrone, Sirup oder anderen Zutaten veredeln. Wer würde sich also die Flaschen im Laden kaufen? Vermutlich nur Menschen, die um die Qualität des Wassers wissen, aber nicht in der Gegend wohnen. Bis das ausreichend viele sind, ist wohl noch eine Menge Werbung nötig. 

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