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Wirtschaft in Sachsen - Das Wochen-Briefing

+++ 3G für alle sächsischen Betriebe +++ Europas Plan für Sachsens Chip-Industrie +++ Handwerk pocht auf bessere Entlohnung +++

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3G in allen Betrieben: Im gesamten Freistaat müssen die Mitarbeiter ab Montag geimpft, genesen oder getestet sein.
3G in allen Betrieben: Im gesamten Freistaat müssen die Mitarbeiter ab Montag geimpft, genesen oder getestet sein. © Daniel Schäfer

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Guten Morgen,

Nehmen Sie morgens die Bahn oder den Bus, um ins Büro zu fahren? Dann könnte der Winter anstrengend werden. Sollte der Bundesrat am Freitag die geplanten Änderungen im Infektionsschutzgesetz verabschieden, wird die 3G-Regel auch in Bussen und Bahnen gelten. Die Verkehrsunternehmen bereiten sich auf verschärfte Kontrollen vor – und nicht nur diese. Denn im Freistaat ist ab 22. November für alle sächsischen Betriebe 3G am Arbeitsplatz vorgeschrieben. Wer kann, wird vermutlich ins Homeoffice wechseln.

Als wir alle im Frühjahr 2020 das erste Mal nach Hause geschickt wurden, explodierte die Nachfrage nach Fernsehern, Laptops und Spielekonsolen. Ein Grund für die Chipkrise, die vor allem die Autobauer beutelt. In dieser Woche drosselt nun auch Volkswagen die Produktion an den Standorten Zwickau und Dresden, weil die winzigen Elektronikbauteile fehlen. Derweil besuchte EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton die Dresdner Chiphersteller und versprach ihnen hohe Subventionen für den Kapazitätsausbau. Mehr Halbleiterwerke in Europa zu bauen, ist sicher ein richtiger Schritt. Aber man sollte sich nicht der Illusion hingeben, dass dies die Probleme völlig löst. Fertigungszeiten von vier bis sechs Monaten in der Halbleiterindustrie und Abnehmer in der Autoindustrie, die auf Just-in-time setzen, passen nicht recht zusammen. Wie die Politik Chipkunden wie VW, BMW und Daimler zu mehr strategischem Lagermanagement bewegen will, davon liest man wenig.

Es gibt aber auch erfreuliche Nachrichten aus Sachsens Wirtschaft wie etwa der erkämpfte Markenschutz für Uhren aus Glashütte oder nachhaltige Outdoor-Mode aus Plauen. Lesen Sie selbst und bleiben Sie zuversichtlich.

Herzlichst,


Herzlichst.

Ihre Nora Miethke, Leiterin Wirtschaftsredaktion.

Das Wichtigste aus Sachsens Wirtschaft

+++ 3G für alle sächsischen Betriebe +++

Die sächsische Regierung hat über die nächsten Schritte in der Corona-Pandemie beraten. Im Kern geht es um die neue Schutzverordnung, die ab dem 22. November in Kraft treten soll und bis zum 20. Dezember gelten soll. Der Druck ist groß: Sachsen ist seit Wochen die am härtesten von der Pandemie betroffene Region Deutschlands, gleichzeitig ist die Impfquote am niedrigsten. Alle Unternehmen sind derzeit in Sachsen verpflichtet, dreimal in der Woche einen Corona-Test für Arbeitnehmer bereitzustellen. Nun werden die Regeln verschärft: Zugang zu Betrieben in Sachsen soll in Zukunft nur noch Geimpften, Genesenen und Getesteten gewährt werden, sofern „ein Personenkontakt nicht ausgeschlossen werden kann“. Das Einhalten dieser Regeln muss durch den Arbeitgeber kontrolliert werden. Sollte es deshalb zu Arbeitsausfall kommen, hat der betreffende Arbeitnehmer keinen Anspruch auf Lohnausgleich.

+++ Handwerk will mehr Netto vom Brutto +++

Sachsens Handwerkstag will nicht warten, bis das Regierungsprogramm einer Ampelkoalition steht. Während die Verhandlungen von SPD, Grünen und FDP weitergehen, meldet sich die regionale Dachorganisation der Kammern und Verbände zu Wort. Vizepräsident Tobias Neubert appelliert an die künftige Regierung: „Durch mehr Netto vom Brutto müssen Leistungsträger der Gesellschaft wie das Handwerk wieder mehr Wertschätzung erfahren“. Die „kalte Progression“ würde zuerst kleine und mittlere Einkommen belasten. Für mehr Steuergerechtigkeit brauche es eine Reform des Tarifverlaufs.

+++ Europas Plan für Sachsens Chip-Industrie +++

Sachsen bleibt im Rennen um die nächste große Mikrochipfabrik. Der Wirtschaftsstandort samt seinen Forschern sei ein „fantastischer Kandidat“, sagte der EU-Kommissar für den Binnenmarkt, Thierry Breton. Der ehemalige Industriemanager, der schon die französische Telekom leitete, versprach der Industrie erneut hohe Subventionen. Europa müsse wieder bei den neuesten Halbleitertechnologien mithalten können. Die USA stellen laut Breton mit ihrem US Chips Act rund 50 Milliarden Dollar für ihre Mikrochip-Industrie bereit. In Asien gebe es ähnliche Initiativen. Breton sagte, wenn er alle Ankündigungen möglicher Geldgeber zusammenzähle, komme die EU auf eine vergleichbare Größenordnung. Der Hochtechnologie-Verband Silicon Saxony in Dresden betonte, er vertrete „Europas führenden Standort der Halbleiterindustrie“. Der Chips Act sei ein dringend notwendiger Schritt.

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