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Wirtschaft in Sachsen: VW-Facelift, Fujitsu im Vogtland, Neuer SAP-Campus

VW gibt dem ID.3 ein neues Gesicht + Fujitsu kauft im Vogtland ein + SAP mit neuem Campus in Dresden + Beiersdorf noch bis Jahresende in Waldheim

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Neues Äußeres und neues Inneres: VW verordnet dem in Sachsen produzierten ID.3 einen Neustart.
Neues Äußeres und neues Inneres: VW verordnet dem in Sachsen produzierten ID.3 einen Neustart. © dpa

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Guten Morgen,

wann haben Sie das letzte Mal eine Lohnerhöhung von 500 Euro monatlich bekommen, bei der nicht eine Beförderung der Grund war? Ein Kollege klagte diese Woche am Kantinentisch, dass er das seit Jahrzehnten nicht hatte. Am Freitag werden jedenfalls wieder einmal in Sachsen Busse und Bahnen stillstehen, weil die Gewerkschaft Verdi das für Staatsbedienstete durchsetzen will. Im Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst der Kommunen und des Bundes droht eine massive Streikwelle. Ein Lohnausgleich wegen der gestiegenen Lebenshaltungskosten ist berechtigt. Die hohe Inflation von zuletzt 9,2 Prozent dürfe aber nicht dazu führen, dass die Gewerkschaften ihren Mitgliedern Hoffnung auf Riesen-Lohnerhöhungen machen, warnt mein Kollege Georg Moeritz in seinem Leitartikel.

Dass der Staat nicht immer das glücklichste Händchen bei der Erfolgsbeurteilung neuer Technologien hat und deshalb auch so manche Fördermillion in den Sand setzt, zeigt das Beispiel der Blackstone Technology GmbH in Döbeln. Die Firma wollte Batteriezellen aus dem 3-D-Drucker herstellen. 30 Millionen Euro sollten in die Produktion in Sachsen investiert werden, 400 Arbeitsplätze entstehen und die Bundesregierung überreichte einen Förderbescheid von 24,1 Millionen Euro. Doch seit gut einem Jahr tut sich wenig bei Blackstone in Döbeln, die Zweifel am Vorzeigeprojekt mehren sich und auch im sächsischen Wirtschaftsministerium ist man besorgt, wie mein Kollege Michael Rothe herausgefunden hat.

Egal, auf welcher Wirtschaftskonferenz ich derzeit unterwegs bin – abgesehen von der Energiekrise gibt es nur ein Thema – den Fachkräftemangel. Was dagegen zu tun ist, dafür reicht dieser Text nicht. Zum Schluss empfehle ich Ihnen noch den Text meiner Kollegin Lucy Krille. Sie hat eine Arbeitsmarktmentorin getroffen, die über ihre Erfahrungen berichtet, wie mühsam es ist, hochqualifizierte Geflüchtete in Arbeit zu vermitteln.

Starten Sie gut in den Tag,

herzlichst,

Ihre Nora Miethke, Leiterin Wirtschaftsredaktion Sächsische.de

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Facelift für den ID.3

Der in Sachsen produzierte VW ID.3 bekommt ein frühes Facelift: Obwohl erst etwa 30 Monate auf dem Markt, hat Volkswagen jetzt eine große Modellpflege für die elektrische Golf-Alternative angekündigt. Dabei reagiert VW vor allem auf die Kritik an Auftritt und Ambiente. So werden zum Beispiel die Sitze nun edler bezogen und auf vielen Konsolen prangen künftig Stoff oder veganes Leder. Außerdem spielt VW eine neue Software auf. Die Komplettumstellung vom aktuellen auf das neue Modell soll Anfang Mai in Zwickau erfolgen, Ende Mai in Dresden. Die Preise für den Wagen steigen allerdings auch.

Fujitsu kauft vogtländisches Unternehmen

Der japanische IT-Konzern Fujitsu will das börsennotierte Unternehmen GK Software SE übernehmen. Das gab das im vogtländischen Schöneck ansässige Unternehmen am Mittwoch bekannt. Vorstand und Aufsichtsrat stimmten dem Vorhaben zu. Die GK-Software-Aktie reagierte am Vormittag mit einem Kurssprung von fast 30 Prozent.

SAP mit neuem Campus in Dresden

Der Softwarekonzern SAP schafft sich einen neuen Campus in Dresden - mit dem bereits bestehenden Standort am Postplatz und einem neuen Standort unweit davon. Vor einigen Jahren hatte SAP angekündigt, die Belegschaft in Dresden auf mehr als 1.000 Köpfe zu steigern. Das Ziel ist noch nicht erreicht. Doch in der Stadt hatte sich SAP zwischenzeitlich auf mehrere Bürohäuser ausgedehnt, die der Konzern nun nicht mehr alle benötigt.

Beiersdorf produziert noch bis Jahresende in Waldheim

Eigentlich sollten jetzt im neuen Beiersdorf-Werk in Leipzig-Seehausen bereits die ersten Produkte vom Band laufen. Wegen allgemeiner Lieferprobleme ist es aber auch dort zu Verzögerungen gekommen. Dadurch wird im alten Werk in Waldheim noch bis Jahresende produziert, wie der Konzern nun mitteilt. "Das neue Werk startet noch im ersten Halbjahr nach und nach mit der Produktion. Die ersten Linien befinden sich aktuell im Testlauf", teilt eine Sprecherin mit. Sobald dieser abgeschlossen sei, würden auch schon erste Produkte "Made in Leipzig" ausgeliefert.


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