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Zittauer Stadtrat stirbt nach schwerer Krankheit

Thomas Zabel hat sich in verschiedenen Funktionen für die Stadt Zittau engagiert, wollte 2015 auch OB werden. Vom Tod bestürzt zeigen sich politische Freunde.

Von Thomas Christmann
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Thomas Zabel ist zuletzt Vorsitzender der CFG-Fraktion im Zittauer Stadtrat gewesen.
Thomas Zabel ist zuletzt Vorsitzender der CFG-Fraktion im Zittauer Stadtrat gewesen. © Matthias Weber

Nach langer, schwerer Krankheit ist vorige Woche der Zittauer Stadtrat Thomas Zabel verstorben. Darüber informieren der CDU-Gemeindeverband Zittau und die Fraktion von CDU/Grüne/Freie Wähler (CFG) am Montag.

In Zittau geboren, erlernte der Vater von drei Kindern den Beruf des Ofensetzers und engagierte sich seit 1989 in verschiedenen Funktionen für die Stadt. Als persönlicher Referent des damaligen CDU-Landrats Heinz Eggert wechselte der Handwerks-Meister kurz nach der Wende in die öffentliche Verwaltung. Beim Landratsamt Görlitz leitete er das Amt für Brand- und Katastrophenschutz. Politisch führte der bekennende Christ den Gemeindeverband der CDU bis 2017 an, arbeitete danach im Vorstand mit. Im Zittauer Stadtrat saß der 60-Jährige mit Ausnahme einer Legislaturperiode ununterbrochen und war Vorsitzender seiner Fraktion.

Thomas Zabel ließ sich für seine Partei als Kandidat zur Oberbürgermeister-Wahl 2015 aufstellen, nachdem der damalige und 2020 verstorbene Rathaus-Chef Arnd Voigt nach 14 Jahren nicht mehr angetreten war. Dabei erhielt dieser die drittmeisten Stimmen. Einen Antritt bei der Stichwahl redete ihm der CDU-Gemeindeverband allerdings aus, die der amtierende Oberbürgermeister Thomas Zenker von "Zittau kann mehr" gewann.

Der 60-Jährige selbst sah sich als Teamspieler und nicht als Mann einsamer Entscheidungen, bezeichnete so auch seinen Führungsstil in seinem Sachgebiet. Amt und Aufgabe seien ihm wichtiger als seine Person gewesen, meint der Vorsitzende des CDU-Gemeindeverbands Michael Meaubert in einem Nachruf. Als Stadtrat habe dieser in jeder Auseinandersetzung stets sachlich das gemeinsame Ziel, nie das Trennende in den Vordergrund gestellt. Als gläubiger Christ sei sein Anliegen gewesen, gerechte Lösungen für alle Beteiligten zu finden. "Thomas, du wirst uns fehlen!"

Mit Bestürzung aufgenommen hat den Tod von Thomas Zabel die CFG-Fraktion. Zwar konnte er aufgrund der schweren Krankheit schon voriges Jahr nur noch an einer Sitzung des Stadtrates teilnehmen, aber Mitglieder wie Andreas Mannschott rechneten trotzdem mit dessen Rückkehr. Das sei ein sehr großer Verlust, sagt der stellvertretende Vorsitzende. Er hat den 60-Jährigen als umsichtigen, ruhigen Freund wahrgenommen. "Der versuchte, alle Menschen unter einen Hut zu bekommen", so Andreas Mannschott.

Dieser geht nun davon aus, die Fraktion bis zum Ende der Legislaturperiode des Stadtrats im Juni weiterzuführen. Mit dem Ausscheiden von Thomas Zabel muss dort ein neues Mitglied nachrücken. Das ist aufgrund des Listenplatzes Gerhard Richert - seine Zustimmung vorausgesetzt.