Zittau
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"Zittau gemeinsam" - mit Theater, Musik und Lesungen

Das Bündnis lädt am Mittwochnachmittag auf den Marktplatz ein. Auch jene, gegen die es sich gegründet hat - die Kritiker der Corona-Maßnahmen.

Von Thomas Christmann
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Kommentare wie den haben die Initiatoren von "Zittau gemeinsam" am 3. Januar ans Rathaus projizieren lassen, als sich dort wieder Kritiker der Corona-Maßnahamen versammelten.
Kommentare wie den haben die Initiatoren von "Zittau gemeinsam" am 3. Januar ans Rathaus projizieren lassen, als sich dort wieder Kritiker der Corona-Maßnahamen versammelten. © Rafael Sampedro/foto-sampedro.de

Das Bündnis "Zittau gemeinsam" will am Mittwochnachmittag eine Veranstaltung für das Gemeinwohl auf die Beine stellen. Angemeldet als "Versammlung unter freiem Himmel" sind auf dem Marktplatz vor dem Rathaus von 15 bis 17.30 Uhr Meinungsimpulse, Bildungsangebote, Theater, Musik, Lesungen mit Zeitbezug für Kinder und Erwachsene geplant - unter Beachtung der Hygieneregeln. "Wir sind gerade dabei, das Programm zu finalisieren", sagt Sven Rössel, Mitorganisator und Direktor der Kreismusikschule Dreiländereck. Symbolisch steht die wiedereröffnete Kultur im Mittelpunkt. Zudem können Unterschriften zur Petition direkt abgegeben werden, die online bisher fast 4.800 Unterstützer finden konnte. Die Listen dafür liegen aus. Auch für Verpflegung ist gesorgt.

"Wir werden aber keine Presseschau oder Zahlen verkünden, dafür sind wir nicht die Fachleute", meint der Mitorganisator mit Blick auf die Montagsdemos der Kritiker der Corona-Maßnahmen. "Statt aber nur destruktiv Maßnahmen lautstark zu beklagen, wagen wir erste kleine Aktionen." Zusammenhalt und Gemeinschaft soll für alle erfahrbar sein. Das Bündnis lädt deshalb am Mittwoch ein, Gesicht zu zeigen, Kultur zu genießen, Kaffee zu trinken und ins Gespräch zu kommen. Ruft aber auch dazu auf, wiedereröffnete Einrichtungen, den Zittauer Handel und Gastronomen zu besuchen. "Nur gemeinsam sind und bleiben wir ein starkes lebens- und liebenswertes Zittau", so Sven Rössel.

Das Bündnis ist ein Zusammenschluss der Zivilgesellschaft und steht nach eigenen Angaben für ein friedliches Engagement, das Polarisierung und Polemisierung entgegentritt. Es ist als Gegengewicht zu den wöchentlichen Corona-Protesten entstanden. Nach der wöchentlichen "Licht aus"-Aktion starteten die Mitglieder eine Impf-Kampagne, die jedoch nicht nur auf Gegenliebe stieß: Einige Banner verschwanden. Bei den wöchentlich am Montagabend laufenden Protesten Hunderter Corona-Kritiker in Zittau veranstalteten sie wiederholt Mini-Demos. "Nicht allein die Meinung wird dargestellt, sondern auch der dringend nötige Dialog so angeregt", erklärt der Mitorganisator dazu.

Diesen Montagabend allerdings verzichtete das Bündnis auf Lichtprojektionen wie die zwei Wochen zuvor. Nachdem die Veranstalter Kommentare von Petitions-Unterzeichnern ans Rathaus projizieren ließen, erleuchteten zuletzt Kerzen in digitaler Form und dem Text: "In Stille gedenken wir der Pandemie-Opfer. Im Landkreis Görlitz sind 1.445 Menschen im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion verstorben."

Das Problem: Die Einblendungen versuchten Teilnehmer der Corona-Proteste wegzuleuchten. "Pietätlos und unter Gelächter", wie Sven Rössel berichtet. Das habe betroffen gemacht. Deshalb sollte diese Woche keine Angriffsfläche geboten werden. Stattdessen blieben nur im Rahmen der "Licht aus"-Aktion öffentliche Gebäude wieder unbeleuchtet. Der Mittwoch hingegen sei nun eine gute Gelegenheit zum Auftanken in vielerlei Hinsicht, meint Sven Rössel.