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Erweiterung des Zittauer Hochschulcampus verzögert sich um Jahre

Eigentlich sollten schon die Bagger für den Bau der viele Millionen Euro teuren Gebäude am Zittauer Stadtring und an der Hochwaldstraße rollen.

Von Thomas Mielke
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Die beiden grünen Gebäude (rechts oben) sollen für die Zittauer Hochschulen am Stadtring und an der Hochwaldstraße gebaut werden.
Die beiden grünen Gebäude (rechts oben) sollen für die Zittauer Hochschulen am Stadtring und an der Hochwaldstraße gebaut werden. © SIB

Die Errichtung von zwei großen Lehr- und Forschungsgebäuden für die Hochschule Zittau/Görlitz und das Internationale Hochschulinstitut am Zittauer Stadtring und der Hochwaldstraße verzögern sich offenbar um mehrere Jahre. Ursprünglich sollte der Bau 2022 oder 2023 starten und hatte der Freistaat nach Angaben des Finanzministeriums in den vergangenen zwei Jahren Geld für die Planung vorgesehen. Nun heißt es aus Dresden: "Im Doppelhaushalt 2021/2021 waren keine Mittel für die Maßnahme an der Hochschule eingeplant, sodass auch keine Planungsmittel ausgegeben wurden." Im Ende des vergangenen Jahres verabschiedeten Doppelhaushalt für 2023/2024 ist das Projekt laut des Ministeriums aber wieder verankert. "Die Maßnahme ist als Planungsvorhaben mit einem Leertitel eingeordnet", teilte eine Sprecherin auf SZ-Anfrage mit. "Bislang wurde von der Hochschule Zittau/Görlitz keine qualifizierte Bedarfsanmeldung formuliert und uns zur Prüfung vorgelegt. Das ist jedoch Voraussetzung für weitere Planungsschritte und eine finanzielle Einordnung der Baumaßnahme." Es liege bisher lediglich eine Voranmeldung vor.

Die Hochschule ist sich keiner Schuld bewusst. "Das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus informierte die Hochschule Zittau/Görlitz im August 2022, dass dringend darum gebeten wird, keine vollständig fertig gestellte qualifizierte Bedarfsanmeldung vorzulegen", teilte eine Sprecherin der Hochschule auf Anfrage mit. "Für ein kooperatives Verfahren mit der SIB-Zentrale genügt ein "Gerüst" der Unterlage." Die geforderten Unterlagen wurden ihren Angaben zufolge mit einem gemeinsamen Anschreiben der TU Dresden als Mutter des Internationalen Hochschulinstituts und der Hochschule im November 2022 beim Wissenschaftsministerium eingereicht.

Der Staatsbetrieb "Sächsisches Immobilien- und Baumanagement" - kurz SIB - hat das Vorhaben im Umfang einer zweistelligen Millionen-Summe schon seit mindestens drei Jahren in seiner Bau-Zielplanung stehen. Zuerst soll ein Gebäude, das gemeinsam von beiden Hochschuleinrichtungen genutzt wird, auf dem Areal des ehemaligen, abgerissenen "Klugscheißeraquariums" - einst Haus III der Hochschule - am Stadtring errichtet werden. Das andere Haus ist auf der Lautex-Brache an der Hochwaldstraße geplant. "Hinsichtlich des zweiten Gebäudes ist noch keine Vorbereitung getroffen worden", so die Hochschulsprecherin.

Mit den beiden Gebäuden verfolgen die Hochschulen und der Freistaat mehrere Ziele. Dazu gehören die Konzentration auf einen zusammenhängenden Campus und das Zusammenziehen der Hochschule mit dem Internationalen Hochschulinstitut, um Synergie zum Beispiel bei der Verwaltung oder der Nutzung von Laboren zu haben. Auch die Stadt profitiert: Die Lautex-Brache verschwindet, die aufgerissene Gebäudefront am Ring verschwindet und der langfristig geplante Rückbau der Gebäude im Armeegelände könnte vorankommen, wenn die Labore an die neuen Standorte umziehen.