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Nächstes marodes Innenstadt-Haus in Zittau eingerüstet

Nach der Reichenberger Straße 21, 19 und 17 in Zittau musste nun auch die 15 gesichert werden. Alle Gebäude waren mal Teil der Rossmann-Pläne.

Von Thomas Christmann
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Die leerstehenden Häuser an der Reichenberger Straße 15, 17, 19 und 21 sind mittlerweile alle eingerüstet.
Die leerstehenden Häuser an der Reichenberger Straße 15, 17, 19 und 21 sind mittlerweile alle eingerüstet. © Thomas Christmann

Die Zahl der Gebäude an der Reichenberger Straße in Zittau, die wegen ihres Zustands mit einem Gerüst gesichert werden müssen, ist auf vier gewachsen. Nachdem schon ein Gerüst vor der Nummer 21, 19 und 17 gestanden hat, kam nun ein weiteres vor der 15 dazu.

Dort lösten sich am 10. Dezember vorigen Jahres Teile des Putzes und des Gesims' und stürzten auf den Fußweg. "Aufgrund des Frost-Tau-Wechsels", wie Kai Grebasch von der Stadt Zittau mitteilt. Die musste nach seiner Auskunft nicht einmal Auflagen erteilen, weil die Eigentümer unmittelbar nach dem Ereignis selbst tätig geworden sind. Zunächst sperrten diese den Fußweg ab und erweiterten in der Woche vom 11. bis 16. Dezember das bereits bestehende Gerüst entsprechend. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt reiche die Maßnahme aus, so Kai Grebasch. "Wie lange dieser Zustand andauern wird, können wir noch nicht sagen", teilt er mit. Die Reichenberger Straße 15 steht leer und weist "einen erheblichen Instandsetzungsstau" auf.

Ähnlich ist auch der Zustand der ungenutzten Nachbargebäude zu bewerten. In der 19 brach im Mai 2022 sogar ein Brand aus. Die Polizei ermittelte drei Jugendliche als Brandstifter, die das Gericht zu Haftstrafen verurteilte. Am Gebäude erfolgte eine Notsicherung.

Die vier Häuser waren Teil der Pläne von Rossmann für ein Einkaufscenter in der Innenstadt. Den ersten Entwurf legte das Unternehmen 2017 vor. Drei Läden, Praxen- und Büroräume waren damals in den Gebäuden an der Reichenberger Straße vorgesehen. Von der Nummer 15 bis zur 19 sollte die Front des knapp 800 Quadratmeter großen Rossmann-Marktes reichen. In der 21 plante das Unternehmen ein Geschäft für Schuhe mit rund 280 Quadratmetern, in der daneben liegenden Abrisslücke an der Ecke zur Albertstraße eines für Textil mit fast 300 Quadratmetern. Dahinter befanden sich die 31 Parkplätze, die Kunden über eine überbaute Passage erreichen sollten. Auf der Fläche bis zur Neustadt ließ Rossmann noch Platz für einen Lebensmittelmarkt.

Über ein Jahr später erschien ein neuer Entwurf, wonach die Drogeriekette in zwei Abschnitten bauen wollte. Der erste Teil sah den eigenen Markt vor, im zweiten sollten weitere Verkaufsflächen entstehen. Für die konnte das Unternehmen keine Mieter finden, versprach sich aber durch den Einzug der Rossmann-Filiale bessere Chancen. Die Stadt stimmte dem Vorhaben zu, seit Mai 2019 lag die Baugenehmigung vor. Danach folgten Ausschreibungen und Ankündigungen - mehr passierte jedoch nicht. Ende 2023 zog sich Rossmann gänzlich vom Projekt zurück, zeigt aber weiter Interesse am Standort. An einem Einkaufscenter an der Stelle haben sich schon mehrere Investoren versucht.