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Abriss und Neubau von Zittauer Kaufland rücken näher

Die nächste Genehmigung für die Supermarkt-Pläne an der Christian-Keimann-Straße in Zittau liegt vor. Jetzt fehlt nur noch eine. Und wie steht's um die Mieter Jysk und Repo?

Von Thomas Christmann
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Die Christian-Keimann-Straße darf ausgebaut werden, vor allem für den Warenverkehr.
Die Christian-Keimann-Straße darf ausgebaut werden, vor allem für den Warenverkehr. © Rafael Sampedro/foto-sampedro.de

Bisher kann die Christian-Keimann-Straße vor Kaufland in Zittau nur einspurig befahren werden. Doch im Zuge des geplanten Abrisses und Neubaus des Supermarktes soll sich die Situation verbessern, insbesondere für die Anlieferung von Waren. So hat der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung die Genehmigung erteilt, den 280 Meter langen Abschnitt von der Hausnummer 42 bis zur Einmündung Brückenstraße auszubauen. Konkret soll die Fahrbahn von derzeit 5,50 Meter auf dann 7,50 Meter und damit zwei Spuren verbreitert, der Gehweg nach Süden verlegt und auf dem Grundstück der Handelskette neu errichtet werden. Die Fläche erhält im Anschluss die Stadt. Die Kosten dafür trägt Kaufland. Zittau zahlt die Sanierung der bestehenden Fahrbahn und die Anpassung der Straßenbeleuchtung. Kalkuliert wird mit Ausgaben von 500.000 Euro.

Durch den Beschluss liegen dem Unternehmen nun alle drei Genehmigungen der Stadt vor. "Mit dem deutlichen Votum des Rates haben wir einen weiteren Meilenstein für das Bauvorhaben erreicht", teilt Dominik Knobloch von Kaufland mit. "Es freut uns, dass die konstruktive Zusammenarbeit mit Zittau nun Früchte tragen kann", so der Sprecher. Noch offen ist die wasserrechtliche Erlaubnis des Umweltamtes, um den vorbeilaufenden Hospitalmühlgraben umzugestalten und neue Brücken darüber errichten zu können. Nachdem zunächst personelle Gründe und fehlende Zuarbeiten das Verfahren verzögert hatten, befindet sich die Genehmigung nach Auskunft von Landkreis-Sprecher Kevin Schlei nun in der Endfertigung.

Davon hängt der Zeitplan des mindestens 20 Millionen Euro teuren Vorhabens ab, das dieses Jahr ausgeschrieben werden sollte. Der Plan sieht zunächst den Abriss der Nebengebäude im Westen vor, indem sich jetzt noch Jysk und Repo befinden. Die Zufahrt an der Stelle wird geschlossen. Auf der Freifläche soll der Neubau mit Solardach entstehen, der kleiner ausfällt und damit keinen Platz mehr für die Großmieter hat. Bis zur Fertigstellung geht der Verkauf im jetzigen Markt weiter. Dann wird auch er abgerissen. An seiner Stelle sollen Parkplätze folgen, darunter welche mit Ladesäulen für Elektroautos. Einzige Zufahrt bleibt künftig die an der Brückenstraße. Das Ziel ist laut Dominik Knobloch, einen möglichst uneingeschränkten Kundenbetrieb während der gesamten Bauphase sicherzustellen.

Repo hat bereits einen Ausweichstandort in Zittau gefunden. Der Sonderpostenmarkt plant, ins Einkaufszentrum an der Äußeren Weberstraße zu ziehen. Dort befinden sich mit Kaufland, Euronics und Multi Möbel große Mieter, stehen mehr als 2.900 Quadratmeter freie Fläche zur Verfügung. Das Unternehmen will dort künftig Möbel, Teppiche, Farben und Tapeten, Gardinen, Textilien, Haushalts- und Drogerieartikel, Lebensmittel, Getränke sowie Büromaterial anbieten. "Der Umzug soll nahtlos erfolgen", so Expansionsleiter Ralph Schellmann.

Die Deutsche Konsum REIT-AG als Eigentümer des Gebäudekomplexes hat die Baugenehmigung erhalten. Dem voraus ging die Zustimmung durch den Technischen- und Vergabeausschuss, denn das Vorhaben widerspricht dem Vorhaben- und Erschließungsplan für den Standort sowie dem Handelskonzept der Stadt. Wie ein Vertreter des Eigentümers mitteilt, laufen derzeit Verhandlungen zu den Modalitäten des Mietvertrages. Kommt der zustande, müssen vor dem Repo-Umzug noch Umbauarbeiten erfolgen. Nur: Baufirmen zu finden, gestaltet sich schwierig, wie er mitteilt. "Die warten nicht auf uns." Eine Eröffnung dieses Jahr schließt der Vertreter demnach aus.

Solange kann Repo in dem 1920er Jahren errichteten Gebäudekomplex an der Christian-Keimann-Straße bleiben. Gleiches gilt für Jysk - ehemals Dänisches Bettenlager -, das im Zittauer Bereich bleiben will und ein alternatives Objekt in Aussicht hat. Doch mehr wird derzeit öffentlich nicht kommuniziert. Kaufland pflegt nach Auskunft von Dominik Knobloch mit allen Beteiligten eine partnerschaftliche Zusammenarbeit. Daher sei es wichtig, alle genehmigungsrechtlichen Belange ausführlich zu beleuchten und für alle Parteien eine optimale Lösung zu erreichen, erklärt er.