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Neuer Eigentümer für Zittaus Neustadt 25

Nach zwei gescheiterten Versuchen hat sich nun ein Käufer für das leerstehende Gebäude in Zittaus Zentrum gefunden. Wie die Stadt damit umgeht.

Von Thomas Christmann
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Das Haus an der Neustadt 25 hat einen neuen Eigentümer.
Das Haus an der Neustadt 25 hat einen neuen Eigentümer. © Rafael Sampedro/foto-sampedro.de

Im dritten Anlauf hat sich doch ein Käufer für das denkmalgeschützte Wohn- und Geschäftshaus an der Neustadt 25 in Zittau gefunden. Darüber informiert Vorstand Katja Müller-Pflugbeil von der Sächsischen Grundstücksauktionen AG, die das Gebäude im Auftrag des bisherigen Eigentümers schon in zwei vorangegangen Auktionen anbot.

Weder bei der ersten Versteigerung am 29. November für 175.000 Euro fand sich ein ernsthafter Interessent, noch bei der zweiten am 28. Februar 2023 für 125.000 Euro. Letztlich konnte das Objekt erst am 14. März für 105.000 Euro veräußert werden. Der Käufer sei eine Privatperson, der sich das Haus zuvor angeschaut habe und mit der Region umgehen könne, so der Vorstand. Über seine Pläne ist Katja Müller-Pflugbeil nichts bekannt.

Das Haus hat eine Nutzfläche von rund 1.000 Quadratmeter, gilt als sanierungsbedürftig und ist von Schädlingen befallen. Darin liefen 2015 vorbereitende Arbeiten für eine Sanierung, unter anderem durch Rückbauten und den Abriss eines Nebengebäudes. Bis vor fünf Jahren waren noch eine Wohnung und der Haushaltsladen im Erdgeschoss vermietet.

Eine Investorengemeinschaft aus Bautzen übernahm das Objekt 2021. Sie wollte das Haus wieder schick machen. Das Untergeschoss sollte für Gewerbe hergerichtet werden, darüber waren Wohnungen angedacht. Die Kostenschätzung belief sich auf vier Millionen Euro. Dafür beantragten die Eigentümer auch Fördermittel bei der Stadt, die ihnen voriges Jahr einen Zuschuss von zwei Millionen Euro zusicherte. Zu den Gründen des Verkaufs hielt sich die Investorengemeinschaft bisher bedeckt. Auch eine erneute Anfrage der SZ anlässlich des Eigentümerwechsels blieb unbeantwortet.

Für das Haus haben sich seit Bekanntgabe des Verkaufs mehrere Interessenten gemeldet, auch bei der Zittauer Stadtentwicklungsgesellschaft (ZSG). Der neue Eigentümer hat sich dort noch nicht vorgestellt. Die von der Stadt zugesagten Fördermittel kann er jedoch wohl für sich streichen. Die bezogen sich nämlich auf die Pläne der Investorengemeinschaft. "Eine Übertragung wäre nur möglich, wenn der neue Eigentümer in das Projekt einsteigt und die Mittel auch weiterhin zur Verfügung stehen", teilt Rathaus-Sprecher Kai Grebasch mit. Das sei aktuell nicht gegeben.

Für Stadt und ZSG hat das Objekt in seiner Ecklage eine wichtige bauliche Bedeutung. Gerade wegen der Handelsfläche besteht deshalb ein größeres Interesse, dass das Haus saniert und wiederbelebt wird. "Die oberen Geschosse lassen sich gut zu Wohnzwecken oder für Büroräume nutzen", meint Kai Grebasch. Das Grundstück sei nicht vollflächig überbaut und biete dadurch Gestaltungsmöglichkeiten. Die Größe und Struktur des Objektes würden aber auch keine unwesentliche Herausforderung für eine Sanierung darstellen, so der Rathaus-Sprecher. Dabei wollen Stadt und ZSG helfen, sofern der neue Eigentümer eine Zusammenarbeit wünscht.