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Dorotty Szalma verlässt das Theater - im Streit?

Zum Ende der Spielzeit in Görlitz und Zittau ist Schluss für die Schauspiel-Intendantin. Dabei wäre ihr Vertrag erst kommendes Jahr ausgelaufen.

Von Jan Lange
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Die Intendantin des Zittauer Theaters Dorotty Szalma widmet sich neuen beruflichen Aufgaben.
Die Intendantin des Zittauer Theaters Dorotty Szalma widmet sich neuen beruflichen Aufgaben. © SZ-Archiv

Gerüchte hatte es seit einigen Wochen bereits gegeben. Nun hat es das Gerhart-Hauptmann-Theater (GHT) offiziell bestätigt: Schauspielintendantin Dorotty Szalma verlässt im Sommer zum Ende der aktuellen Spielzeit das Haus. In beidseitigem Einvernehmen hätten das Theater und sie vereinbart, das Vertragsverhältnis aufzuheben. Dorotty Szalma wird sich zukünftig neuen beruflichen Aufgaben widmen.

Acht Jahre hatte die gebürtige Ungarin, die einer Budapester Theaterdynastie entstammt, das Zittauer Schauspiel geleitet. 2013 war sie als Nachfolgerin von Carsten Knödler ans Gerhart-Hauptmann-Theater gekommen. Sie war damals aus einem Kreis von 54 Bewerbern ausgewählt worden. Mit ihrer Berufung durchbrach man die fast schon traditionelle Besetzung des Postens mit männlichen Kollegen.

Vertrag vorzeitig beendet

Der Vertrag von Dorotty Szalma wäre eigentlich noch bis 2022 gelaufen. 2019 hatte ihn das Theater um drei Jahre verlängert. Seitdem änderte sich aber einiges: Der kaufmännische Geschäftsführer Caspar Sawade verließ im vorigen Jahr das GHT in Richtung Lübeck. Auch Generalintendant Klaus Arauner verabschiedet sich im Sommer in den Ruhestand. Eigentlich wollte er schon 2020 gehen, nachdem aber die erste Suche nach einem Nachfolger erfolglos blieb, hängte er noch ein Jahr dran.

Mit Daniel Morgenroth ist inzwischen ein neuer Generalintendant gefunden. Er übernimmt zwar erst ab Sommer sein Amt offiziell, war aber in den vergangenen Monaten bereits im Haus tätig. Zwischen dem Neuen und Dorotty Szalma soll es nach SZ-Informationen Unstimmigkeiten gegeben haben, die sogar den Aufsichtsrat zu einer Krisensitzung veranlasst haben soll. Gegenüber der SZ hatte Daniel Morgenroth vor einigen Wochen nur angedeutet, dass er mit den allermeisten Mitarbeitern gut zusammenarbeite, ohne aber zu sagen, mit wem nicht. "Aber es ist nur natürlich, dass Veränderungen Reibung mit sich bringen und nicht für jeden das ergeben, was er sich vorstellt", erklärte er damals.

Dienstälteste Intendantin seit 1945

Leicht war der Start für Dorotty Szalma schon 2013 nicht. Sie musste immer wieder Vergleiche mit den erfolgreichen Besucherzahlen der Carsten-Knödler-Ära über sich ergehen lassen. Als die Zahl der Besucher in ihrer ersten Spielzeit gegenüber der vorherigen Saison deutlich zurückgingen, war das Wasser auf die Mühlen der Kritiker. Doch Dorotty Szalma ließ sich davon nicht abschrecken.

Mit acht Spielzeiten leitete sie letztlich so lange das Zittauer Schauspiel wie nur einer ihrer Vorgänger seit 1945. Roland May war ebenfalls acht Jahre in Zittau. Alle anderen Intendanten und Direktoren seit dem Kriegsende, und das waren gut 20, sind kürzer am Zittauer Theater tätig gewesen.

Der scheidende Generalintendant Klaus Arauner bedauert, dass Dorotty Szalma das Theater verlässt. Sie hätte in den vergangenen Jahren einen hervorragenden Beitrag zur guten Entwicklung der Theatergesellschaft nach der Fusion der Standorte in Görlitz und Zittau geleistet. Neben einer Vielzahl erfolgreicher Inszenierungen hebt er insbesondere die Vertiefung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im Dreiländereck sowie die regionale Vernetzung des Theaterstandortes Zittau mit Kooperationspartnern aus unterschiedlichen Bereichen hervor.

Für das außerordentliche persönliche wie künstlerische Engagement von ihr dankt Klaus Arauner im Namen des gesamten Ensembles und wünscht ihr für die neuen künstlerischen Herausforderungen alles Gute und viel Erfolg.

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