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Corona: Testpflicht schreckt Tierpark-Gäste ab

Wer in Zittau Pinguine und Luchse anschauen will, muss einen negativen Corona-Test vorweisen und Maske tragen. Nicht alle finden diese Regelungen gut.

Von Jan Lange
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Mit einem frischen Test besucht Joachim Häntsch mit seiner Enkelin Mia den Zittauer Tierpark.
Mit einem frischen Test besucht Joachim Häntsch mit seiner Enkelin Mia den Zittauer Tierpark. © Matthias Weber/photoweber.de

Seit Dienstag ist der Tierpark Zittau wieder offen für Besucher. Joachim Häntsch ist mit seiner Enkelin Mia gekommen, um sich Pinguine, Luchse und Kängurus anzusehen. Dass für den Aufenthalt im Tierpark ein tagesaktueller negativer Corona-Test erforderlich ist, war für den Großhennersdorfer kein Hinderungsgrund. Er habe zu Hause einen Spuck-Test gemacht, erzählt der 66-Jährige. Seine Tochter besorgte ihm den Test - und das sei kein Problem gewesen, sagt Joachim Häntsch.

Nicht alle sind so entspannt. Auf der Facebook-Seite des Tierparks werden die Auflagen - Testpflicht und Maske tragen - kontrovers diskutiert. Einige kündigen an, unter den Umständen nicht zu kommen. Tierpark-Direktor Andreas Stegemann rechnet deshalb auch mit einem größeren Abbruch bei den Besucherzahlen. An den ersten beiden Tagen nach der Wiedereröffnung sei es ruhig gewesen - ungewöhnlich für Ferientage.

In den sozialen Medien gibt es auch böse Kommentare, wie Andreas Stegemann feststellen musste. Dabei sei der Tierpark gar nicht schuld, er setze nur die Regelungen der aktuellen Sächsischen Corona-Schutz-Verordnung um.

Stegemann: Testpflicht nicht nachvollziehbar

Das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung im Tierpark könne er noch nachvollziehen, sagt Andreas Stegemann. Unverständlich findet er aber die Vorgabe eines tagesaktuellen negativen Corona-Tests. "Wenn die Leute draußen in der Weinau spazieren gehen, interessiert es niemanden, ob sie getestet sind. Wenn sie aber in den Tierpark wollen, müssen sie einen Test nachweisen", wundert sich Andreas Stegemann.

Er sei nicht gegen das Testen, betont der Tierpark-Chef, hält es aber nicht für praktikabel, dass die Besucher einen tagesaktuellen Test vorlegen müssen. "Diejenigen, die sich spontan zu einem Besuch entscheiden, bekommen nicht so schnell einen Termin", weiß Andreas Stegemann. Am Telefon hätten ihm mehrere Leute ihr Leid geklagt, dass sie gerne kommen würden, aber keinen Test bekommen.

Der Görlitzer Tierpark hilft sich mit einem eigenen Testzentrum, das sich neben dem Eingang im Restaurant "Zum gebratenen Storch" befindet. Es ist täglich von 9 bis 17.30 Uhr geöffnet und die Tests sind für Besucher mit Wohnsitz in Deutschland kostenlos.

Diesen Service bietet der Zittauer Tierpark nicht an. Es seien nicht so viele Tests verfügbar, um sie allen Besuchern zur Verfügung stellen zu können, erklärt Andreas Stegemann. Denn der Tierpark müsse gleichzeitig auch seine Mitarbeiter regelmäßig testen. Deshalb liegen nur wenige Selbsttests am Eingang bereit. Die seien für Besucher gedacht, die von weiter herkommen und keinen Test machen konnten. Diese Tests sind auch nicht kostenlos.

Bestätigungs-Formulare auf Tierpark-Webseite

Andreas Stegemann bittet die Besucher, sich vorher selbst zu testen oder testen zu lassen und die Bestätigung mitzubringen. Formulare hat der Tierpark auf seiner Webseite eingestellt, die zu Hause ausgedruckt und ausgefüllt werden können. Die Besucher, die seit der Wiedereröffnung gekommen sind, haben die erforderlichen Formulare und Bestätigungen vorlegen können, sagt Andreas Stegemann.

Es gebe Tierparks, die wegen der Corona-Vorgaben wieder schließen wollen. In Zittau gebe es aber keine derartigen Überlegungen, versichert Andreas Stegemann. Das freut auch Joachim Häntsch und seine Enkelin Mia. Die Vierjährige freut sich vor allem auf die Wildkatzen. Die sogenannten Rohrkatzen - auch als Sumpfluchse bezeichnet - sind erst im vorigen Herbst in den Tierpark gezogen. Auch andere Bewohner sind neu: So haben die Weißbüscheläffchen am Ostersonntag Nachwuchs bekommen.

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