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Oderwitzer Schokoladenfabrik: Drei Investoren mit Kauf-Interesse

Wann die Schokoladenfabrik in Oderwitz verkauft wird, ist offenbar nur eine Frage der Zeit. Die frühere Anzahl von Arbeitskräften wird aber kaum wieder zu erreichen sein.

Von Frank-Uwe Michel
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Für die frühere Schokoladenfabrik in Oderwitz
gibt es drei Interessenten. Zwei davon wollen hier wieder produzieren lassen. Was vom Band laufen könnte, ist aber noch nicht bekannt.
Für die frühere Schokoladenfabrik in Oderwitz gibt es drei Interessenten. Zwei davon wollen hier wieder produzieren lassen. Was vom Band laufen könnte, ist aber noch nicht bekannt. © Matthias Weber/photoweber.de

Bis Ende 2023 könnte die frühere Schokoladenfabrik in Oderwitz einen neuen Eigentümer bekommen. Das jedenfalls ist das Ziel von Steffen Beer. Der Immobilienmakler aus Oybin wurde von der Rübezahl-Riegelein-Gruppe mit dem Verkauf von Grundstück und Gebäuden beauftragt. Mittlerweile gibt es drei ernsthafte Interessenten.

Zwar sei es in den Sommermonaten ruhig gewesen, so Beer. Das liege erfahrungsgemäß aber an der Urlaubszeit. Im Herbst, denkt der Immobilienexperte, würden die Gespräche in die heiße Phase gehen. Dann werde sich entscheiden, welcher Investor die einstige Produktionsstätte von Schoko-Osterhasen und -Weihnachtsmännern nach seinen Vorstellungen wieder aufleben lässt.

Zwei Interessenten kommen aus Deutschland, einer aus Österreich. Der eine deutsche Bewerber möchte die Immobilie laut Beer "wahrscheinlich überwiegend zu Lagerzwecken nutzen." Die anderen beiden wollen hier wieder produzieren lassen. Was - das verrät der Makler noch nicht. Allerdings werde es schwer sein, die im Raum stehende Zahl von 200 Jobs zu schaffen. Hier allerdings überhaupt wieder Mitarbeiter in Lohn und Brot zu bringen, bewertet er als Erfolg.

Ein tschechisches Unternehmen, das sich ebenfalls für den Standort interessiert hatte, ist laut Beer inzwischen abgesprungen. "Da waren wohl die Deckenhöhen ein Problem." Insgesamt aber bezeichnet der Immobilienfachmann das Objekt in Oderwitz als ideal für Gewerbezwecke. "Es ist in einem Top-Zustand." Natürlich müsse man die 16.000 Quadratmeter nutzbarer Fläche erst einmal beleben. "Aber auf dafür geeigneten 12.000 Quadratmetern lässt sich produzieren." Die restliche Fläche in den verschiedenen Gebäudeteilen könne auch untervermietet werden. Allerdings: "Verkauft wird das Grundstück mit den darauf stehenden Gebäuden nur zusammen."

Und das für mindestens zwei Millionen Euro. Trotz dieser Dimension ein Schnäppchenpreis, findet Steffen Beer. Ein vergleichbarer Neubau sei für diesen Betrag nicht zu bekommen, stellt der Experte klar. Zwar müsse die durch den Altbau vorgegebene Raumstruktur zu den Produktionsplänen des Investors passen. "Aber ich denke, wenn man das will, lässt sich vieles machen." Beer hebt auch die Lage im Dreiländereck hervor. Besonders für Lieferbeziehungen nach Osteuropa sei das ein großer Vorteil.

Seit Mai wird die ehemalige Oderwitzer Schokoladenfabrik auf Internetplattformen zum Kauf angeboten, nachdem bereits am 31. März 2022 die Produktion eingestellt worden war und das Werk bis Jahresende abgewickelt wurde. Seitdem kümmert sich nur noch ein kleines Team um die Bewirtschaftung des insgesamt 32.000 Quadratmeter großen Geländes - solange, bis es einen neuen Eigentümer gibt.