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Zum zweiten Mal Streik bei Globalfoundries

Gewerkschafter rufen für Freitag in Dresdens größter Fabrik zum Warnstreik auf. Die Firmenleitung findet das "verantwortungslos".

Von Georg Moeritz
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Bereits am 11. März 2020 gab es einen Warnstreik bei Globalfoundries.
Bereits am 11. März 2020 gab es einen Warnstreik bei Globalfoundries. © Archivbild/dpa/Robert Michael

Dresden. Vor der Mikrochipfabrik von Globalfoundries im Dresdner Norden werden am Freitagnachmittag wieder Streikposten aufziehen: Auf den ersten Warnstreik vom März folgt nun ein 24-Stunden-Streik der Gewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie. Er soll um 14 Uhr beginnen. Ihr Landesbezirksleiter Oliver Heinrich warf der Geschäftsleitung vor, Verhandlungen über einen Tarifvertrag für die 3.200 Beschäftigten zu verweigern.

Firmensprecher Jens Drews nannte es „verantwortungslos“, in der Krise zu streiken. Das Unternehmen habe eine Verantwortung für alle Beschäftigten, nicht nur für die Gewerkschaftsmitglieder. Laut Drews gehören 17 Prozent der Belegschaft der Chemiegewerkschaft an. Nach deren Angaben sind es mehr: Von den Beschäftigten in der Produktion seien  „deutlich über die Hälfte" Gewerkschafter. Die Zahl steige jährlich, „seit dem Streben der Belegschaft nach einem Betriebsrat“. 

Gewerkschafter Heinrich sagte, die Coronakrise dürfe „nicht als Persilschein für alles herhalten“. Im Streikaufruf wird ein transparentes Entgeltsystem gefordert, zudem eine Verkürzung der Arbeitszeit im Schichtdienst ohne Urlaubskürzung. Beim ersten Warnstreik im März hat das Unternehmen 100 Euro „Wertschätzungsprämie“ an Beschäftigte gezahlt, die nicht streikten.

Globalfoundries hat in den vergangenen Jahren die Belegschaft von rund 4.000 auf 3.200 Personen verringert und einen Teil der Mikrochipproduktion auf eine neue, sparsamere Technik umgestellt. Von August 2018 bis Februar 2019 gab es Kurzarbeit in Dresdens größter Fabrik.