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Besuch im Pflegeheim: So funktioniert der Schnelltest

Trotz hoher Corona-Infektionszahlen im Kreis Bautzen sollen Heimbewohner nicht vereinsamen. Dabei hilft ein neues Mittel. So gehen die Einrichtungen damit um.

Von Heike Garten
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Ein rasches Ergebnis: Peter Großpietsch, Geschäftsführer der ASB Dresden & Kamenz Gesellschaft, ließ sich mit einem Schnelltest auf Corona testen. Das Ergebnis: negativ. Solche Tests kommen jetzt in vielen Pflegeheimen zum Einsatz.
Ein rasches Ergebnis: Peter Großpietsch, Geschäftsführer der ASB Dresden & Kamenz Gesellschaft, ließ sich mit einem Schnelltest auf Corona testen. Das Ergebnis: negativ. Solche Tests kommen jetzt in vielen Pflegeheimen zum Einsatz. © PR

Bautzen. Angehörige in Pflegeheimen zu besuchen, ist seit der Corona-Pandemie nicht leicht. In allen Heimen - auch im Landkreis Bautzen - gibt es genaue Regelungen, wie das überhaupt möglich ist. Im ersten Lockdown im Frühjahr waren Besuche teilweise gar nicht erlaubt. Später konnte man seine Angehörigen wieder sehen und sprechen - mit den entsprechenden Hygienemaßnahmen, zu festen Zeiten und oft nur eine Person.

Jetzt sollen Corona-Schnelltests für Sicherheit sorgen. Wie wird damit verfahren? Sind Besuche trotz des erneuten Lockdowns möglich? Sächsische.de fragte in einigen Heimen im Landkreis Bautzen nach, ob es mit den Corona-Schnelltests jetzt Veränderungen gibt.

Die Malteser-Stifte St. Hedwig in Bautzen und St. Monika in Kamenz haben vor über zwei Wochen je 400 Schnelltestes bekommen. In St. Monika werden die Bewohner und Mitarbeiter bei leichten Symptomen getestet, ebenso Kurzzeitpflegegäste. "Besucher können aktuell nicht reingelassen werden, voraussichtlich erst ab dem 22. Dezember wieder. Die werden dann natürlich auch getestet", erklärt Patrick Pöhler, Pressesprecher der Malteser.

Helfer für Tests gesucht

Ähnlich wird in den ASB-Heimen in Königsbrück und Bernsdorf verfahren. Sie erhielten jeweils 1.000 Tests. Dort werden neben den Mitarbeitern und Bewohnern auch Angehörige und Dienstleister getestet. "Besucher und Dienstleister mit einem positiven Befund bekommen keinen Zutritt", so Klaudia Deuchert, Referentin Unternehmenskommunikation. Dario Perrone, Bereichsleiter Stationäre Pflege, ergänzt: "Die Testungen sind ein zusätzliches Instrument, um sicherzustellen, dass die Bewohner auch in der Weihnachtszeit besucht werden können." Der ASB hatte einen Aufruf gestartet, um zusätzliche Helfer für die Tests zu gewinnen, die dann eine Aufwandsentschädigung erhalten. Bisher konnten schon welche gefunden werden, doch es werden weitere Helfer gesucht.

Bereits Ende November hat das Caritas-Pflegeheim St. Antonius in Schirgiswalde die Corona-Schnelltests erhalten. "Es gab 30 Stück für jeden Bewohner", erklärt Heimleiterin Beatrice Günther. Diese wurden für Bewohner und Mitarbeiter genutzt. Es gab positive wie negative Ergebnisse. Es habe sich herausgestellt, dass der Schnelltest eine zuverlässige Grundlage ist. Bei einem positiven Befund wird ein PCR-Test durchgeführt. "Ich finde, diese Schnelltests sind ein gutes Mittel, um rasch ein Ergebnis zu bekommen. Entsprechend schnell können wir dann auch reagieren", so Beatrice Günther. Besucher konnten noch keine getestet werden, da momentan ein Besuchsstopp durch das Gesundheitsamt empfohlen wird.

Bewohner werden jede Woche getestet

Dem Vitanas Senioren Centrum Oberlausitz in Bautzen wurden Anfang Dezember 1.350 Schnelltestes geliefert. "Getestet werden wöchentlich die Bewohner, wenn die Einwilligungserklärung vorliegt, und unsere Mitarbeiter", weiß Leiterin Deesie Ziesche. Tests erfolgen auch bei Bedarf, wenn zum Beispiel ein Bewohner Fieber hat. Die Einrichtung ist auf Empfehlung des Gesundheitsamtes aufgrund von Covid-19-Erkrankungen für Besucher bis zum 20. Dezember geschlossen. "Nachher halten wir uns natürlich daran, dass nach der Verordnung des sächsischen Ministeriums Besucher nur mit einem negativen Testergebnis ihre Angehörigen sehen dürfen", erklärt Deesie Ziesche.

Im Pflegeheim "Am Belmsdorfer Berg" in Bischofswerda werden Bewohner, Mitarbeiter und Besucher getestet. Gegenwärtig verfügt die Einrichtung über 3.000 Schnelltests. "Besuche unter strengen Hygienevorschriften sind und waren in unseren Häusern jederzeit möglich, insofern keine Infektionen bei Mitarbeitern oder Bewohnern vorliegen", erklärt Sascha Bock. Er ist Geschäftsführer der Oberlausitz Pflegeheim und Kurzzeitpflege-Gesellschaft, die das Heim betreibt. Bock weiß auch, dass mit der neuen Allgemeinverfügung ein negatives Testergebnis vorliegen muss, damit ein Besucher ins Haus darf.

Besuche zu Weihnachten sind erlaubt

Besuche der Angehörigen zu Weihnachten sind also erlaubt? Ja - das ist die einhellige Aussage aller Befragten. Voraussetzung ist, dass ein Negativtest vorliegt. Der Test kann in den meisten Heimen gemacht werden. Das Ergebnis liegt dann in etwa 15 Minuten vor, und dem Besuch steht nichts mehr im Wege. Ist der Test positiv, wird der Zutritt verweigert, und der Betreffende muss sich dann an seinen Hausarzt oder das Gesundheitsamt wenden, um einen PCR-Test vornehmen zu lassen.

Bei allen Heimen klingt eines deutlich heraus: Besuche von Angehörigen sind für das Wohlbefinden der Bewohner sehr wichtig. Gerade in der Weihnachtszeit, wo die Familien normalerweise viel Zeit miteinander verbringen, sollte das auch für Senioren in Heimen möglich sein.

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