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Bautzen: Neuer Bäcker im Kornmarkthaus

Die Bäcker-Filiale neben Edeka hat einen neuen Inhaber. Der verkauft in Bautzen bereits an anderer Stelle seine Produkte.

Von Lucy Krille
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Christine Mitschke und ihre Kolleginnen bieten im Kornmarkthaus in Bautzen Kuchen, Brot und Brötchen der Seifhennersdorfer Bäckerei Drechsel an. Die hat zum 1. Juli die bisher von der Eibauer Bäckerei Berndt betriebene Filiale übernommen.
Christine Mitschke und ihre Kolleginnen bieten im Kornmarkthaus in Bautzen Kuchen, Brot und Brötchen der Seifhennersdorfer Bäckerei Drechsel an. Die hat zum 1. Juli die bisher von der Eibauer Bäckerei Berndt betriebene Filiale übernommen. © SZ/Uwe Soeder

Bautzen. Ein besseres Kompliment kann es eigentlich kaum geben: „Die Qualität bei der Bäckerei Drechsel ist gut, teilweise sogar besser als bei uns“, sagt Bäckermeister Uwe Berndt über seinen Nachfolger Jens Schütze. Zum 1. Juli hat Berndt seine Filialen, darunter auch eine in Bautzen, an Schütze verkauft. Berndt hat den gleichnamigen Bäckereibetrieb in Eibau fast 25 Jahre geführt. 1997 hatte er die Dorfbäckerei von seinem Stiefvater übernommen und schrittweise mehrere Geschäfte in der Oberlausitz aufgebaut.

Berndt hatte zwei Bäckereien in Bautzen

Aus der Backstube in Eibau wurden bis zuletzt Filialen rund um Zittau und Löbau beliefert, auch nach Bautzen kam der Bäckermeister. An die Filiale im ehemaligen Diska an der Dresdener Straße, die er bis zum Abriss des Marktes betrieben hat, erinnert er sich noch gern. Und seit 2014 gab's seine Brötchen, Brot und Kuchen auch in der Bautzener Innenstadt, und zwar neben Edeka im Kornmarkthaus.

Doch nun ist Schluss. „Ich habe in der Familie keinen Nachfolger, der die Geschäfte hätte übernehmen können“, sagt Uwe Berndt. Deswegen ist er dankbar, dass Jens Schütze alle seine Filialen übernommen hat. Er beneidet ihn nicht angesichts der derzeit hohen Energiekosten. Schütze plant, Gasöfen in seiner neuen Produktionsstätte in Eibau aufzubauen, auch die in seiner alten Backstube in Seifhennersdorf laufen mit Gas. „Jetzt ist es nun mal so“, sagt er und versucht, das Beste draus zu machen.

Der Seifhennersdorfer Bäckermeister hatte von Berndts Suche nach einem Nachfolger gehört. Letztendlich überzeugte ihn die große Produktionshalle in Eibau von der Übernahme der Bäckerei. Schütze hat erst 2017 die Bäckerei Drechsel in Seifhennersdorf übernommen, dieser Name ist nun auch auf den neu übernommenen Filialen zu lesen. Nächste Woche soll auch der letzte Laden, das Hauptgeschäft in Eibau, wieder öffnen. Insgesamt elf Geschäfte werden in der Oberlausitz nun von der Bäckerei Drechsel betrieben.

Bäckerei Drechsel verkauft schon Brot in Oberkaina

In Bautzen sind deren Brötchen und anderes Gebäck bereits bekannt. Die Bäckerei Drechsel betreibt nämlich seit der Eröffnung des Edeka in Oberkaina 2020 dort eine Filiale. „Die wurde gut angenommen von den Kunden“, sagt Jens Schütze. Das könnte auch an den zum Teil ausgefallenen Kreationen liegen, die seine Backstube verlassen. „Wir arbeiten mit eigener Rezeptur, keine Vormischung“, sagt Schütze. So entstehen natürliche Sauerteige, klassische Brötchen sowie Teilchen und Plundergebäcke, aber auch ungewöhnliche Spinat- und Blütenbrötchen oder Schwarzbrötchen mit Aktivkohle.

„Das Angebot ändert sich komplett“, sagt Schütze mit Blick auf die neuen Filialen. Das erkennt auch sein Vorgänger neidlos an. Er weiß aus eigener Erfahrung, dass das Backen ein anspruchsvolles Handwerk ist. So stand er bis zuletzt zur Weihnachtszeit selbst in der Backstube, um die Zutaten für den Stollen abzuwiegen. „Darauf habe ich viel Wert gelegt“, sagt er und lacht.

Die Kunden, das hofft Uwe Berndt, werden die Handarbeit, die im Brot vom Bäcker steckt, auch weiter schätzen. „Wir hatten immer unser Klientel. Klar sparen die Leute Geld beim Brot aus dem Supermarkt, aber es ist nicht die Qualität, die der Bäcker bietet“, sagt Berndt.