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Problem Theaterfinanzierung: So steht es um die Bühnen in Bautzen

Die finanzielle Lage vieler Bühnen in Sachsen ist unsicher. Wie es am Deutsch-Sorbischen Volkstheater und beim Sorbischen National-Ensemble in Bautzen aussieht.

Von Katja Schlenker
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Die Finanzierung der Bühnen in Sachsen – hier das Deutsch-Sorbische Volkstheater in Bautzen – ist teilweise unsicher.
Die Finanzierung der Bühnen in Sachsen – hier das Deutsch-Sorbische Volkstheater in Bautzen – ist teilweise unsicher. © Archivfoto: SZ/Uwe Soeder

Bautzen. Die finanzielle Situation vieler Bühnen in Sachsen bleibt unsicher. So hat das Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz/Zittau jüngst auf die prekäre Lage aufmerksam gemacht. Laut Intendant Daniel Morgenroth bewege es sich spätestens im Herbst 2023 auf die Zahlungsunfähigkeit zu. Vor der Sommerpause nannte er ein Defizit in Höhe von 1,7 Millionen Euro. Ein Grund für die prekäre Lage seien gravierende Steigerungen der Personalausgaben infolge der Ergebnisse der Tarifverhandlungen.

Wie ist die Situation an den Bühnen in Bautzen? Am Deutsch-Sorbischen Volkstheater als kommunalem Eigenbetrieb des Landkreises Bautzen sei man sich dieser Tendenz bewusst, erläuterte Intendant Lutz Hillmann jüngst beim Saisonauftakt.

Deutsch-Sorbisches Volkstheater ist optimistisch

„Das sind Probleme, die es in ganz Deutschland gibt – und sie wachsen stetig“, erklärte er. Dies liege nicht nur an gestiegenen Personalkosten, sondern auch an generellen Preisentwicklungen. „Das trifft uns genau wie andere“, sagte der Intendant. Er sei froh, dass man so konstruktiv mit den Leuten reden könne, die verantwortlich sind, und optimistisch, dass man eine Lösung finde.

Dabei könne auch das Publikum unterstützen. „Die größte Hilfe ist die vom Publikum, wenn das Haus voll ist“, äußerte sich Lutz Hillmann. Zuletzt hatte es Diskussionen um die Finanzierung des Deutsch-Sorbischen Volkstheaters gegeben, als sich der Anteil der Stadt Bautzen erhöht hatte.

Sorbisches National-Ensemble ist sparsamer

Auch beim Sorbischen National-Ensemble, der zweiten großen Bühne in Bautzen, ist das Problem der Theaterfinanzierung noch nicht so gravierend. Ein Grund dafür sei, dass hier die Stiftung für das sorbische Volk der Hauptgesellschafter ist, erläuterte Geschäftsführerin Diana Wagner jüngst zum Saisonauftakt. Grundsätzlich sei man jedoch in derselben Lage wie andere Theater, was die höheren Kosten angehe.

„Wir versuchen, nachhaltiger zu arbeiten“, fügte Intendant Tomas Kreibich-Nawka hinzu, „Bühnenbilder wiederzuverwenden oder mit weniger Mitteln ein Bühnenbild zu erzeugen.“ Außerdem soll künftig auf den Requisitenfundus zunehmend digital zugegriffen werden können, um einen Überblick zu haben, welche Ausstattungsstücke bereits vorhanden sind.