Jazzmusiker und Tänzer machen in Bautzen gemeinsame Sache
Bautzen. Das Jugendjazzorchester (JJO) Sachsen verwirklicht mit TanzART Kirschau ein gemeinsames Projekt, das die Elemente Musik und Tanz vereint und Trennlinien aufbrechen will. So erwartet das Publikum im Deutsch-Sorbischen Volkstheater in Bautzen am 17. Februar 2024 ein aufregender Austausch zwischen Tanz und Konzert, akustischen Instrumentierungen und elektronischen Sounds. Der Titel des Projekts: Osmosis.
TanzART Kirschau: erste Zusammenarbeit mit einem Live-Orchester
„Im April 2022 wurde über Stephan Härtel, einem engagierten Kulturvernetzer aus der Region, der Kontakt zu TanzART vermittelt“, verrät Christina Schimmer vom Sächsischen Musikrat. „Daraus entspann sich ein längerer Prozess zur Entwicklung eines gemeinsamen Projekts, in welchen sehr schnell dann auch der Komponist und Musiker Philipp Rumsch aus Leipzig eingebunden wurde.“ Philipp Rumsch ist ein ehemaliges Mitglied des Jugendjazzorchesters Sachsen. „Ab 2023 wurde aus der Idee dann eine konkrete Planung“, so Schimmer.
Für TanzART Kirschau ist es nicht das erste Projekt, bei dem man mit anderen zusammenarbeitet. „Wir haben schon sehr verschiedene interdisziplinäre Projekte mit bildender Kunst und auch mit Musikern gemacht, die für uns komponiert haben“, verrät Choreografin Jana Schmück. „Aber dies ist unsere erste Zusammenarbeit mit einem Live-Orchester. Der Komponist und ich haben uns im Vorfeld konzeptionell intensiv ausgetauscht.“
„Die Komposition von Philipp Rumsch ist kein typischer Jazz, sondern ein Mix aus elektronischer Musik und anderen Elementen. Choreografisch haben wir viel Material über Improvisation entwickelt, entweder direkt zur Musik oder den inhaltlichen Themen“, erklärt Schmück. „Besonders spannend und auch herausfordernd werden für unsere Tänzer die Interaktionen mit den Musikern auf der Bühne werden. Denn hier führt mal der Tanz und mal die Musik, eine völlig neue Erfahrung für die meisten Tänzer.“
Das Stück thematisiert die Kommunikation in der Gesellschaft
Die Musiker erschaffen mit elf Tänzerinnen und einem Tänzer ein gemeinsames Stück, welches über die Kommunikation der Gesellschaft reflektiert. Es orientiert sich dabei am Begriff der Osmose, dem Fluss von Teilchen durch eine Trennschicht, die nur schwer und nur einseitig durchlässig ist. Die Beteiligten setzen sich mit der Kommunikation unserer Zeit auseinander und untersuchen Medien, aber auch Dynamiken — wie die zunehmende Bildung von Meinungs-Bubbles.
„Wir wollen herausfinden, wie wir als Gesellschaft mehr zusammenfinden können, trotz oder gerade mit Meinungsunterschieden“, sagt Schimmer. Der Ausgangspunkt für Osmosis sei die Beschäftigung von Philipp Rumsch mit den Krisen unserer Zeit, insbesondere den Gefahren durch den Klimawandel.
Das Stück dauert circa 70 Minuten. Insgesamt werden auf der Bühne des Deutsch-Sorbischen Volkstheaters Bautzen zwölf Tänzer und 25 Musiker zu erleben sein. Seit 9. Februar proben das JJO Sachsen und TanzART Kirschau dafür gemeinsam in der Landesmusikakademie Sachsen. Die Tänzer haben bereits vorher gemeinsam in Kirschau geprobt. Die Musiker bereiten sich seit Januar 2024 individuell auf das Konzert am 17. Februar vor.
Sonnabend, 17. Februar 2024, um 19.30 Uhr, im Deutsch-Sorbischen Volkstheater Bautzen. Eintritt 13 Euro/ermäßigt 8 Euro zzgl. Gebühren.