Bautzen
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"Darum sind wir gegen Rechtsextremismus auf der Straße"

1.500 Menschen haben am Sonnabend in Bautzen für Demokratie und Menschlichkeit demonstriert. Acht davon sagen, warum ihnen dieses Zeichen wichtig ist.

Von Miriam Schönbach
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© Steffen Unger

Bautzen. Gemeinsam gegen Rechtsextremismus - Gemeinsam für Menschlichkeit und Demokratie – unter diesem Motto haben sich am Sonnabend gut 1.500 Menschen auf dem Hauptmarkt in Bautzen zu einer friedlichen Kundgebung getroffen. Ihr Credo an diesem Nachmittag hieß: Zusammen gegen Rechtsextremismus, weil den Lauten nicht die Straße überlassen werden darf. Sächsische.de hörte sich unter den Anwesenden um, warum es ihnen wichtig war, an diesem Tag Gesicht zu zeigen.

Henrike Wappler, 50, Sozialpädagogin, gebürtig in Bautzen, wohnhaft in Island

"Ich bin gerade aus meiner Wahlheimat Island für ein paar Tage in Bautzen. Wir sind heute auch hierhergekommen, um zeigen, wie wichtig Aufstehen und das Miteinander ist. Bautzen ist vielseitig und bunt, Bautzen ist nicht nur rechts. Und wir müssen etwas tun, damit es so bleibt. Denn wir sind viele."

Henrike Wappler, Sozialpädagogin
Henrike Wappler, Sozialpädagogin © Steffen Unger

Jörg Krzeslak, 36, Softwareentwickler aus Dresden

"Wir haben gestern spontan beschlossen, zu dieser Demo nach Bautzen zu fahren. Wir sind hier um die demokratische Grundordnung zu verteidigen. Wir haben damit als Mitte zu spät angefangen, umso besser ist, dass jetzt hier und überall so viele Menschen auf die Straßen gehen."

Jörg Krzeslak, Softwareentwickler
Jörg Krzeslak, Softwareentwickler © Steffen Unger

Lena Loreen Kürschner, 23, in Elternzeit aus Bautzen

"Ich bin mit Mann, Kind und Schwiegereltern da. Ich arbeite als Sängerin und viele von uns in der Branche haben viel zu lange die Klappe gehalten. Dabei sollten wir Angst haben. Wenn die AfD politische Verantwortung bekommt, gibt es nur noch nationale Kultur. So steht es in ihrem Programm."

Lena Loreen Kürschner, in Elternzeit
Lena Loreen Kürschner, in Elternzeit © Steffen Unger

Matti Duhra, 19, Schüler aus Peitz

"Wir sind heute nach Bautzen gekommen, um zu zeigen, dass das Grundgesetz ein Ding ist, woran man sich halten soll. Teile der AfD wollen das aber nicht. Das aber kann unsere Demokratie gefährden - und Politik ist Mitmachsport. Mit unserem Kommen wollten wir die Bautzener unterstützen. Morgen geht es nach Luckau, mit den Eltern und meinem Bruder."

Matti Duhra, Schüler
Matti Duhra, Schüler © Steffen Unger

Henriette Schindler, 41, Angestellte aus Steinigtwolmsdorf

"Wir stehen hier heute zu fünft, denn es ist wichtig, gemeinsam Gesicht zu zeigen. Ich glaube, es ist jetzt die richtige Zeit, jetzt gegen rechts auf die Straße zu gehen. Wir haben viel zulange, den anderen die Plätze überlassen – und als wir von der Demonstration hörten, haben wir gesagt: Da gehen wir hin."

Henriette Schindler, Angestellte
Henriette Schindler, Angestellte © Steffen Unger

Wolfgang Schiertz, 77, Rentner aus Bautzen

"Es ist unsere erste Demonstration, aber: Wir stehen heute hier, um die Demokratie zu stärken. Wir freuen uns besonders, dass so viele junge Menschen dem Aufruf gefolgt sind. Es sollten sich viel mehr überlegen, bei solchen Veranstaltungen wie dieser, dabei zu sein: Denn unsere Demokratie ist schwer erkämpft."

Wolfgang Schiertz, Rentner
Wolfgang Schiertz, Rentner © Steffen Unger

Joachim Rasch, 60, Pfarrer aus Bischofswerda

"Ich freue mich, dass hier so viele Menschen sind, um dafür einzustehen und zu zeigen: Das ist und bleibt ein demokratisches Land mit Menschenwürde und Menschlichkeit. Manchmal braucht es einen einzelnen Tropfen, wie das Treffen in Potsdam, damit Menschen aktiv werden. Das stimmt mich hoffnungsvoll."

Joachim Rasch, Pfarrer
Joachim Rasch, Pfarrer © Steffen Unger

Steffi Janetz, 51, Fachverkäuferin aus Bautzen

"Ich bin direkt von der Arbeit gekommen. Ich war 1989 im Wendeherbst bei den Montagsdemos in Bautzen – und jetzt müssen wir wieder da sein. Wir haben als Mitte lange weggeguckt, waren zu lange zu still. Aber: Wir stehen für Menschlichkeit und Demokratie – und ich komme wieder zu einer Demonstration wie dieser."

Steffi Janetz, Fachverkäuferin
Steffi Janetz, Fachverkäuferin © Steffen Unger

Einen ausführlichen Bericht von der Demonstration gegen Rechtsextremismus in Bautzen finden Sie hier.