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Landkreis Bautzen: Bau von Eigenheimen geht um die Hälfte zurück

Im ersten Halbjahr 2023 gab es im Kreis Bautzen nur noch 120 Baugenehmigungen für neue Ein- und Zweifamilienhäuser. Was Experten jetzt fordern.

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Ein selten gewordenes Bild: Im Landkreis Bautzen bauen immer weniger Menschen ein Haus.
Ein selten gewordenes Bild: Im Landkreis Bautzen bauen immer weniger Menschen ein Haus. © Symbolfoto: SZ/Uwe Soeder

Bautzen. Der Bau von Eigenheimen ist im Landkreis Bautzen innerhalb eines Jahres um 51 Prozent zurückgegangen. Das geht aus einer aktuellen Regional-Analyse zum Wohnungsmarkt hervor, die das Pestel-Institut aus Hannover vorgenommen hat. Demnach gab es in den ersten sechs Monaten des Jahres 2023 im gesamten Landkreis Bautzen lediglich 120 Baugenehmigungen für neue Ein- und Zweifamilienhäuser. Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr 2022 waren es noch 245 Baugenehmigungen.

Als Hauptgründe dafür sieht Katharina Metzger vom Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel, der die Wohnungsmarkt-Untersuchung in Auftrag gegeben hatte, die gestiegen Kosten. „Hohe Zinsen, hohe Baulandpreise, hohe Baukosten, die vor allem auch durch hohe Klimaschutz-Auflagen nach oben getrieben werden: Wohneigentum scheitert am Geld“, sagt sie. Nur wenige Menschen könnten sich die eigenen vier Wände heute noch leisten.

Die Wissenschaftler vom Pestel-Institut sprechen sich in ihrer Untersuchung deshalb für ein Bundes-Baudarlehen mit höchstens 1,5 Prozent Zinsen als Startkredit fürs Wohneigentum aus. Der Staat sollte den Menschen den festen Niedrigzins für 20 Jahre bieten, fordert Wohnungsmarktforscher Matthias Günther.

Im Landkreis Bautzen gibt es laut Angaben des Peschel-Institutes aktuell rund 71.500 Wohnungen, für die keine Miete bezahlt werden muss, weil ihre Eigentümer sie selbst nutzen. Die Wohneigentumsquote im Kreis Bautzen liegt damit bei rund 49,6 Prozent. (SZ)