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Landkreis Bautzen: Flüchtlingshelfer plädieren für dezentrale Unterbringung

Willkommens-Vereine haben einen Offenen Brief zur Inbetriebnahme neuer Unterkünfte für Asylsuchende geschrieben - mit konkreten Forderungen

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Flüchtlinge sollen unabhängig von ihrem Herkunftsland vorwiegend in dezentralen Unterkünften untergebracht werden - fordern Willkommensvereine im Landkreis Bautzen.
Flüchtlinge sollen unabhängig von ihrem Herkunftsland vorwiegend in dezentralen Unterkünften untergebracht werden - fordern Willkommensvereine im Landkreis Bautzen. © Symbolfoto: dpa/Henning Kaiser

Bautzen. Der "trägerverBUNT", ein Zusammenschluss von mehreren Willkommens-Vereinen und ehrenamtlich in der Flüchtlings-, Migrations- und Integrationsarbeit engagierten Menschen im Landkreis Bautzen, äußert sich in einem Offenen Brief zur geplanten Inbetriebnahme neuer Unterkünfte für Asylsuchende im Landkreis. Er plädiert darin für den Ausbau der dezentralen Unterbringung.

"Wir teilen ausdrücklich die Ansichten des offenen Briefes der Stadt Hoyerswerda vom 24. November 2022, welcher sich unter anderem gegen die seitens der Landkreisverwaltung angekündigte Inbetriebnahme neuer Gemeinschaftsunterkünfte richtet", heißt es in dem Schreiben. Nach Auskunft der Initiatoren wurde es am Freitag dem Landrat, den Beigeordneten und den Kreisräten zugestellt.

Bei der Aufnahme ukrainischer Kriegsflüchtlinge habe der Landkreis gezeigt, dass eine schnelle Organisation dezentraler Unterbringungsformen möglich ist. "Warum tritt man nun von dem System zurück und macht die gleichen Fehler wie in der Vergangenheit?", fragen die Absender des Offenen Briefes. Sie fordern eine dezentrale Unterbringung von Flüchtlingen unabhängig von derem Herkunftsland, eventuell auch in WG-Form, in Zusammenarbeit mit allen Kommunen des Landkreises Bautzen.

Bei der Wahl der Unterbringungsorte solle angemessen Berücksichtigung finden, ob schulische Kapazitäten und ausreichend Kita-Plätze vorhanden sind, damit Eltern zu Integrations- und Sprachkursen gehen können. Für arbeitende Flüchtlinge soll die Wohnsitzauflage unbürokratisch aufgehoben werden, damit sie die Möglichkeit bekommen, rasch an den künftigen Arbeitsort im Landkreis zu ziehen. (SZ)