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Joachim Gauck spricht in Bautzen

Mitte Januar starten die Bautzener Reden in eine neue Saison. Eingeladen sind für 2024 der ehemalige Bundespräsident, Sachsens Sozialministerin und andere Persönlichkeiten.

Von Tim Ruben Weimer
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Bei den Bautzener Reden wird 2024 unter anderem Joachim Gauck (hier eine Aufnahme von einem Auftritt 2021 in Görlitz) sprechen, der bis 2017 deutscher Bundespräsident war.
Bei den Bautzener Reden wird 2024 unter anderem Joachim Gauck (hier eine Aufnahme von einem Auftritt 2021 in Görlitz) sprechen, der bis 2017 deutscher Bundespräsident war. © Archivfoto: Martin Schneider

Bautzen. Nach einer erfolgreichen ersten Saison der Bautzener Reden in den Jahren 2022 und 2023 mit insgesamt elf Rednern startet die Initiative "Bautzen gemeinsam" am 19. Januar 2024 in das neue Jahr. Erster Redner wird der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde, Ruprecht Polenz, sein. Im Februar wird die verschobene Veranstaltung mit der Wirtschaftsjournalistin Ulrike Herrmann nachgeholt. Im März folge Sachsens Sozialministerin Petra Köpping (SPD) und im April der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck.

Referenten diskutieren zu aktuellen Gesellschaftsthemen

Eingeladen werden Referenten, die aus erster Hand Informationen über gesellschaftlich relevante Themen geben können, zu denen Menschen aktuell Sorgen oder Fragen haben, erklärt Christian Tiede, Pfarrer des Bautzener St. Petri-Doms. Dort finden die Veranstaltungen freitags um 19 Uhr statt. Im Vordergrund stünde das Thema, nicht die eventuelle Parteizugehörigkeit des Referenten. Mit Blick auf die Landtagswahlen im September solle es zudem tendenziell weniger politische Gäste geben, um die Bautzener Reden nicht als Wahlkampfbühne bereitzustellen.

Die Bautzener Reden werden 2024 fortgeführt. Zu den Veranstaltern gehören (v.l.): Goldschmiedemeister Lothar Lange, Pfarrer Christian Tiede, CDU-Stadträtin Katja Gerhardi, CDU-Stadtrat Heinrich Schleppers und Peter-Paul Straube vom Ökumenischen Domladen.
Die Bautzener Reden werden 2024 fortgeführt. Zu den Veranstaltern gehören (v.l.): Goldschmiedemeister Lothar Lange, Pfarrer Christian Tiede, CDU-Stadträtin Katja Gerhardi, CDU-Stadtrat Heinrich Schleppers und Peter-Paul Straube vom Ökumenischen Domladen. © Steffen Unger

Diese Termine im Jahr 2024 stehen bereits fest:

  • 19. Januar: Ruprecht Polenz, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde zum Thema "Freiheit ist anstrengend"
  • 9. Februar: Ulrike Herrmann, Wirtschaftsjournalistin bei der taz, zur sozialen Marktwirtschaft
  • 1. März: Petra Köpping (SPD), Sozialministerin im Freistaat Sachsen, Thema noch unbekannt
  • 12. April: Joachim Gauck, bis 2017 Bundespräsident der Bundesrepublik, zum gesellschaftlichen Zusammenhalt
  • 3. Mai: Claudia Major, Sicherheitsexpertin und Politikwissenschaftlerin, zum Ukraine-Krieg
  • 6. September: Klaus Prömpers, ehemaliger Leiter der ZDF-Studios in Wien und New York zum Thema "Zerstört Social Media die Demokratie?"

Bautzener Reden finden seit November 2022 statt

Die Veranstaltungen sind als Impuls-Vortrag mit anschließendem moderierten Gespräch angelegt. Im Jahr 2023 kamen pro Veranstaltung zwischen 80 und 200 Personen. Die erste Bautzener Rede fand im November 2022 mit Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee statt. Gesprochen haben seitdem unter anderem:

Die Bautzener Reden werden von der Initiative "Bautzen gemeinsam" in Kooperation mit dem Ökumenischen Domladen veranstaltet. Im Jahr 2023 erhielt die Initiative für die Veranstaltungsreihe den "machen!2023"-Preis für bürgerschaftliches Engagement des Beauftragten der Bundesregierung für Ostdeutschland Carsten Schneider.

"Politik-Influencer" macht den Auftakt im Jahr 2024

Im Jahr 2024 wird die Veranstaltungsreihe von der gemeinnützigen Hertie-Stiftung gefördert. Die Stiftung gilt als eine der größten unabhängigen und ungebundenen Stiftungen Deutschlands.

Am 19. Januar macht einer der ältesten "Politik-Influencer" Deutschlands den Auftakt in Bautzen: Ruprecht Polenz wurde vor 78 Jahren in Denkwitz in der Nähe von Bautzen geboren und floh mit sechs Jahren mit seiner Familie in den Westen, weil seine Eltern nicht wollten, dass er in der DDR zur Schule geht. Er war von 1994 bis 2023 Bundestagsabgeordneter für seine Wahlheimat Münster. Heute folgen dem ehemaligen CDU-Generalsekretär fast 80.000 Menschen auf X (ehemals Twitter) und Facebook.

Im Jahr 2023 sei das Echo positiv ausgefallen, sagt CDU-Stadträtin und Mitorganisatorin Katja Gerhardi. "Das, was hier gehört wird, wird wirklich weitergetragen, die Leute unterhalten sich darüber." Zudem hielten die Referenten auch nach der Veranstaltung Kontakt nach Bautzen und interessierten sich für die Stadt - mehr als die Hälfte besuche vorher die Gedenkstätte Bautzen II.