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Zug- und Bahntickets in der Oberlausitz kosten ab August 2024 mehr

Der Zvon erhöht zum 1. August 2024 die Preise fürs Bus- und Bahnfahren in der Oberlausitz. Das betrifft aber nicht alle Tickets.

Von David Berndt
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Das Zvon-Gebiet umfasst einen Großteil des Landkreises Bautzen und den Landkreis Görlitz. Zum  1. August 2024  ändert der Verkehrsverbund seine Ticketpreise fürs Bus- und Bahnfahren.
Das Zvon-Gebiet umfasst einen Großteil des Landkreises Bautzen und den Landkreis Görlitz. Zum 1. August 2024 ändert der Verkehrsverbund seine Ticketpreise fürs Bus- und Bahnfahren. © Steffen Unger

Bautzen. Der Zweckverband Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien (Zvon) erhöht zum 1. August 2024 die Ticketpreise. Die Mitglieder der Verbandsversammlung haben die neuen Tarife bei ihrer jüngsten Versammlung in Bautzen einstimmig beschlossen.

Sächsische.de erklärt im Überblick, welche Ticketpreise sich verändern, welche stabil bleiben und welche Neuerungen mit der Tarifveränderung noch kommen.

So verändern sich die Zvon-Ticketpreise ab August 2024

Der Zvon erhöht die Ticketpreise zum 1. August sowohl im Stadt- als auch im Regionalverkehr. So kosten Tageskarten in den Städten Görlitz, Bautzen, Bischofswerda, Weißwasser, Löbau und Zittau dann fünf statt aktuell 4,50 Euro. Die Preise für Wochenkarten in diesen Städten steigen um einen Euro auf 15,50 Euro. Für die Tageskarte für fünf Personen werden elf statt bislang zehn Euro fällig. Der Preis für Einzelfahrten steigt im normalen und ermäßigten Tarif um je 10 Cent, also auf 1,90 Euro und 1,50 Euro.

Bei Tickets im Regionalverkehr richten sich die Preiserhöhungen unter anderem nach der Zahl der Tarifeinheiten, also der Entfernung. Der Preis für normale und Euro-Neiße-Tageskarten für eine Person steigt jeweils um einen Euro auf 15,50 Euro beziehungsweise 17,50 Euro.

Für Monatskarten im Regionalverkehr mit bis zu fünf Tarifeinheiten müssen Bus- und Bahnfahrer ab 1. August zwei Euro mehr und damit 50 Euro zahlen. Spätestens dann dürfte das Deutschlandticket für diese Käufer eine ernsthafte Alternative sein. Der Zvon erklärt aber, dass die Nachfrage nach seinen Tickets trotzdem da sei, etwa, weil sie im Gegensatz zum Deutschlandticket übertragbar seien.

Diese Zvon-Ticketpreise bleiben unverändert

Einige Tickets sind nicht von den Erhöhungen betroffen. So bleiben die Preise für Tageskarten für zwei Personen unverändert. Diese kosten im Regionalverkehr weiterhin 22 Euro und als Euro-Neiße-Ticket 24 Euro. Die Monatskarte für Senioren wird im Regionalverkehr weiterhin 49 Euro kosten. Die Preise für 4er-Karten bleiben mit sieben (normal) und fünf Euro (ermäßigt) ebenfalls stabil. Diese Tickets gibt es ausschließlich im Görlitzer Stadtverkehr.

Auch das Bildungsticket ist nicht von den neuen Tarifen betroffen und kostet wie bisher 15 Euro pro Monat. Sächsische Schüler können damit innerhalb ihres jeweiligen Verkehrsverbundes fahren.

Das bringt der neue Zvon-Tarif ab August 2024 noch

Die größten Veränderungen gibt es ab August im Görlitzer Stadtverkehr. Auf Antrag der Stadt Görlitz und der Görlitzer Verkehrsbetriebe wird das Stadtverkehrstarifgebiet um die Ortsteile Hagenwerder im Süden und Ludwigsdorf im Norden erweitert.

Außerdem werden die Görlitzer Stadtverkehrstickets und das Europastadtticket zusammengeführt, um das ohnehin identische Tarifgebiet übersichtlicher zu gestalten und parallele Angebote zu reduzieren. Lediglich die 4er-Karten bleiben auf den Görlitzer Stadtverkehr begrenzt. „Alle anderen Tickets gelten zukünftig in den Stadtverkehren von Görlitz und Zgorzelec“, heißt es in der Beschlussvorlage.

Aus diesem Grund steigt der Preis für Monatskarten im Stadtverkehr in Görlitz auch stärker als in den anderen Städten. Bislang kosten diese überall 48 Euro, ab 1. August dann 50 Euro und in Görlitz 51 Euro.

Bereits zum 1. April 2024 gibt es eine Änderung bei der Mitnahme von Kindern. Wer eine Tageskarte zum Normalpreis nutzt, kann bis zu drei Schüler mitnehmen, sofern sie jünger sind als 15 Jahre. Bislang galt diese Regelung nur für zwei Kinder und auch nur bei Tageskarten, die für den gesamten Verbund gültig waren.

So begründet der Zvon seine neuen Ticketpreise

Die bisherigen Tarife gelten seit August 2023. Dass schon ein Jahr später eine erneute Anpassung erfolgt, ist für den neuen Zvon-Geschäftsführer Christoph Mehnert unumgänglich. „Die Verkehrsunternehmen des Zvon verfolgen in den letzten Jahren die Strategie, über regelmäßige Tarifanpassungen die Kostensteigerungen im Nahverkehr teilweise aufzufangen“, sagt er. Nur so könne ein wirtschaftlicher und nachhaltiger Verkehr angeboten werden, ohne die öffentlichen Haushalte stärker zu belasten.

Laut Christoph Mehnert haben sich die Kosten im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) deutlich erhöht, vor allem beim Personal durch die „außerordentlich hohen Tarifabschlüsse“, bei der Personalakquise durch viele Wechsel und altersbedingte Austritte sowie für Energie und Material. Auch die Inflation wirke sich auf die Kostensteigerungen aus.

Dadurch ergebe sich eine durchschnittliche Preiserhöhung von 7,3 Prozent. „Wir hoffen, dass wir mit der Fahrpreisanpassung einen Großteil dieser Kostensteigerungen auffangen können“, sagt Christoph Mehnert.