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Starthilfe für junge Sachsen

Eine Stiftung unterstützt bundesweit Jugendliche mit Migrationshintergrund auf dem Weg zum Traumberuf. Nun beginnt die nächste Runde - auch für junge Leute aus dem Freistaat.

Von Annett Kschieschan
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Gemeinsam lernen und gesellschaftlich aktiv werden – die Start-Stiftung ermöglicht jungen Leuten mit Migrationsgeschichte diese Erfahrung.
Gemeinsam lernen und gesellschaftlich aktiv werden – die Start-Stiftung ermöglicht jungen Leuten mit Migrationsgeschichte diese Erfahrung. © AdobeStock

Je länger der Weg, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass man an irgendeiner Stelle mal nicht weiter weiß. Gerade, wenn man auf noch fremdem Terrain unterwegs ist. Junge Menschen mit Migrationsgeschichte haben oft einen langen Weg vor sich, wenn es nicht mehr nur um das Ankommen in einem neuen Land, sondern auch um die Entscheidung für einen Beruf geht.

Die Start-Stiftung hilft dabei – mit finanzieller Unterstützung, vor allem aber mit kompetenter Beratung und praxisnahen Tipps. Und das schon seit 20 Jahren. In Sachsen wurden seitdem 171 Stipendien vergeben. Gerade eben starten 18 junge Männer und Frauen aus der Region zwischen Vogtland und Lausitz ihre Reise mit dem Start-Team. Ihre Wurzeln liegen in insgesamt 15 Ländern.

Nun wollen sie in Sachsen leben, lernen, studieren und arbeiten. Drei Jahre lang werden sie dabei von der Stiftung unterstützt. Workshops, erlebnispädagogische Angebote und ein zeitgemäßer digitaler Campus gehören damit nun für sie zum Alltag. „Seit vielen Jahren fördern wir gemeinsam mit der Start-Stiftung gezielt junge Menschen. Mit ihren vielfältigen Erfahrungen und Ideen bereichern sie unsere Gesellschaft und wirken daran mit, die Aufgaben unserer Zeit zu meistern“, so Sachsens Kultusminister Christian Piwarz. Das nütze nicht nur den jungen Leuten selbst, sondern ganz konkret auch dem Freistaat, in dem viele Branchen unter Überalterung leiden und hängeringend Nachwuchs suchen. Der, daran besteht mit Blick auf die demografische Entwicklung kein Zweifel, wird künftig noch stärker auch aus dem Ausland kommen müssen.

Moderner Online- Campus

Die Start-Stiftung und das Land Sachsen kooperieren bei der Auswahl der Stipendiaten und stimmen auch die Betreuung der jungen Leute ab. Entscheidend für die Aufnahme in das Programm sind die nachgewiesene Einwanderungsgeschichte und die Bereitschaft zu gesellschaftlichem Engagement. Bewerberinnen und Bewerber müssen außerdem mindestens 14 Jahre alt sein und die achte Klasse beendet haben. Die Schulform und der konkrete spätere Berufswunsch sind nicht entscheidend.

Bundesweit haben inzwischen mehr als 3.500 junge Männer und Frauen das Programm durchlaufen.„Über die Jahre sind unsere Jugendlichen Teil einer besonderen Community geworden, die einen Unterschied in unserer Gesellschaft macht“, so Start-Geschäftsführer Farid Bidardel Bilanz. Inzwischen investiere man verstärkt in die Digitalisierung, um die Angebote der Stiftung noch besser vermitteln zu können. „Mittelfristig möchten wir viel mehr Jugendlichen ermöglichen, ‚Start’ zu erleben und mitzugestalten“, so Bidardel. Dafür werde gerade mit Partnern an einer neuen softwaregestützten Plattform gearbeitet.

„Partizipation ist uns ein hohes Gut. Aus diesem Grund laden wir zukünftig verstärkt unsere ehemaligen Geförderten ein, zusammen mit uns das Bildungs- und Engagementprogramm für die Stipendiatinnen und Stipendiaten auszugestalten“, sagt der Geschäftsführer. Für die 18 jungen Sachsen steht nun aber erstmal der Start in ihre eigene Start-Erfahrung an. (WeSZ)