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Wolfsangriff bei Burkau: Große Schafherde bricht erneut aus

Neun tote, drei verletzte und über 450 Tiere auf der Flucht: das sind die Folgen von mehreren Wolfsangriffen in Auschkowitz. Sie ereigneten sich kurz hintereinander.

Von Miriam Schönbach
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Eine große Schafherde ist in Auschkowitz bei Burkau dreimal innerhalb weniger Tage ausgebrochen. Jetzt steht die Ursache dafür fest.
Eine große Schafherde ist in Auschkowitz bei Burkau dreimal innerhalb weniger Tage ausgebrochen. Jetzt steht die Ursache dafür fest. © Symbolfoto: SZ/Uwe Soeder

Burkau. In der Nacht zum 23. April 2023 ist bereits zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage eine Herde mit knapp 500 Schafen im Burkauer Ortsteil Auschkowitz ausgebrochen. Grund dafür war offenbar ein Wolfsangriff. Dabei wurden sechs Mutterschafe getötet und drei weitere Tiere verletzt, teilt die Fachstelle Wolf des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) mit.

Rissgutachter konnten bei der Untersuchung vor Ort den Wolf mit hinreichender Sicherheit als Verursacher ermitteln. „Die geschädigten Tiere wiesen unter anderem wolfstypische Kehlbissverletzungen auf“, heißt es in einer Pressemitteilung des Landesamtes. Zudem seien an verschiedenen Stellen der Koppel Pfotenspuren in wolfstypischer Größe dokumentiert worden.

Bereits am Freitag zuvor hatte der Schafzüchter aus Auschkowitz der Fachstelle Wolf einen Herdenausbruch gemeldet. Der Schäfer hatte die Tiere am Donnerstag auf einer Koppel grasen lassen. Einen Tag später fand er auf der Weide drei tote Tiere, die hochträchtig waren. Auch in diesem Fall hatte die Fachstelle Wolf diese Risse begutachtet. Nach dem jüngsten Vorfall gehen die Experten nun davon aus, dass beide Ereignisse am 21. und 23. April auf den Wolf zurückzuführen seien. Dabei wurden insgesamt neun hochträchtige Schafe getötet und drei weitere verletzt.

Ein dritter Herdenausbruch ereignete sich darüber hinaus nochmals in Auschkowitz in der Nacht zu Montag. Nach ersten Erkenntnissen kam es dabei, im Gegensatz zu den vorangegangenen Ereignissen, zu keinen weiteren Schäden an Nutztieren. Eine abschließende Bewertung zu diesem Fall liege aber noch nicht vor. Bei Herdenausbrüchen dieser Größe könne es immer zu Nachmeldungen vermisster oder verschollener Tiere kommen, heißt es in der Pressemitteilung.

In Sachsen gibt es aktuell 36 Wolfsterritorien, in denen sich 31 Rudel, vier Paare und ein Einzeltier etabliert haben. Das geht aus den Daten des abgeschlossenen Wolfsmonitoring-Jahres 2021/2022 hervor, das den Zeitraum vom 1. Mai 2021 bis zum 30. April 2022 umfasst. Aktuelle Daten für das Jahr 2022/2023 liegen noch nicht vor.

Der Beitrag wurde am 24. April 2023 um 16 Uhr mit Informationen zu den neuerlichen Herdenausbrüchen aktualisiert.