Bischofswerda
Merken

"Schiebocker Landstreicher" versammelt zum 18. Mal Heimat-Geschichte(n)

Ein Autorenkollektiv hat auf über 160 Seiten Wissenswertes aus Bischofswerda und Umgebung zusammengetragen. Die Neuerscheinung regt auch zum Nachdenken an.

Von Miriam Schönbach
 2 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Auf über 160 Seiten haben Regionalhistoriker ihr Wissen im neuen Schiebocker Landstreicher zusammengetragen.
Auf über 160 Seiten haben Regionalhistoriker ihr Wissen im neuen Schiebocker Landstreicher zusammengetragen. © Steffen Unger

Bischofswerda. Ein Schwarzstorch auf Besuch in Steinigtwolmsdorf, Neues über Schwester Ilse im Mähdrescherwerk Bischofswerda und die Legende hinter dem vergitterten Fenster im Gemeindeamt Burkau – all diese Geschichten versammelt die neue Ausgabe des „Schiebocker Landstreichers". Erneut haben Herausgeber Mathias Hüsni und sein Autorenkollektiv Heimatgeschichte, Neues zur Flora und Fauna in der Region, Personalien und kulturelle Höhepunkte zusammengetragen. Die Publikation erscheint seit 2006 einmal im Jahr.

Der neue „Landstreicher“ nimmt seine Leser auf gut 160 Seiten Heimatgeschichten mit und erzählt zum Beispiel, ob es einen Scharfrichter in Bischofswerda gab. Auch ein fast unbekannter Kosakenüberfall vom 3. September 1813 in der Region findet seinen Platz im Buch. Zudem bringt Regionalhistoriker Mathias Hüsni im jüngsten Band wieder seine lokale Geschichtsforschung zum Nationalsozialismus aufs Papier und beschreibt, dass der Keller des Bischofswerdaer Rathauses in der Zeit ab 1933 als Arrest- und Folterstation missbraucht wurde.

Neue Erkenntnisse zu Windmühlen in Rammenau

Zudem spürt der Burkauer der Geschichte des Hausschlachters Alwin Wätzlich aus Uhyst/Taucher nach. Jener wird wegen eines angeblichen Landesverrats 1940 verhaftet, angeklagt und zum Tode verurteilt. Drei Jahre später wird das Urteil vollstreckt. Es ist Heimat-Geschichte zum Nachdenken.

Einen ganz anderen Fall hat Rammenaus Ortschronist Gunter Eisold aufgeschrieben. Bei seinen Recherchen zu den Windmühlen in seinem Dorf ist er zu neuen Erkenntnissen gekommen. Auch an Paul Kegel (1883 – 1969) wird anlässlich seines 140. Geburtstags im Heft nochmal erinnert. Mehr als vier Jahrzehnte prägte der Pädagoge und Künstler das städtische Leben Bischofswerdas.

Wer sich einen Überblick über die anstehenden Jubiläen 2024 verschaffen möchte, sollte auch das Almanach erwerben. Und selbstverständlich fehlen auch nicht die seltenen Orchideen aus Burkau und ein Blick über den Grenzzaun zu Buch-Neuveröffentlichungen bei den tschechischen Nachbarn. Weitere Autoren sind unter anderem Eberhard Schmidt, Gerald Svarovsky, Eckehard Paulick, Hans-Werner Otto, Elisabeth Rieger, Christian Müller und Martine Wolf.

Die heimatkundliche Jahresschrift „Schiebocker Landstreicher“ gibt es in der Buchhandlung Heinrich, Altmarkt 8, und in der Toto-Lotto-Annahmestelle im Rewe-Markt in Bischofswerda.