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Coronavirus: Wie man sich schützen kann

Die Meldungen zum Coronavirus wecken auch in Deutschland Ängste. Was kann der Einzelne tun, um sich bestmöglich zu schützen?

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Regelmäßiges und gründliches Händewaschen mit Seife hilft dabei, die Gesundheit zu schützen - vor einer Grippe ebenso wie vor dem Sars-CoV-2-Virus.
Regelmäßiges und gründliches Händewaschen mit Seife hilft dabei, die Gesundheit zu schützen - vor einer Grippe ebenso wie vor dem Sars-CoV-2-Virus. © Christin Klose/dpa

Berlin. Die Sorge um das Coronavirus rückt näher: Nach dem Ausbruch einer Coronavirus-Epidemie in Italien ist das neuartige Virus in Deutschland bei zwei Menschen in Baden-Württemberg und NRW nachgewiesen worden. Was kann und sollte jeder Einzelne nun unternehmen?

Wie kann ich mich schützen?

  • Die empfohlenen Schutzmaßnahmen sind im Grunde die gleichen wie in jeder Grippesaison. Konkret: Husten und Niesen sollte man in die Armbeuge und nicht in die Faust oder Handfläche. 

  • Hustet oder niest jemand anderes, hält man am besten einen bis zwei Meter Abstand.

  • Im Alltag müssen die Menschen ihre Hände zwar nicht ständig mit einem Desinfektionsmittel einreiben, sie sollten die Hände aber regelmäßig und gründlich mit Seife waschen

  • Und auch wenn es erstmal banal klingt: Man sollte sich - und anderen - so wenig wie möglich ins Gesicht fassen.

  • Eine Impfung gegen das neue Coronavirus gibt es noch nicht. Experten raten aber vor allem älteren und chronisch kranken Menschen, sich trotzdem impfen zu lassen beziehungsweise ihren Impfstatus zu prüfen - gegen Keuchhusten, Pneumokokken und auch gegen die reguläre Grippe.

    Der Grund: Diese Impfungen schützen zwar nicht vor Covid-19, aber vor anderen Lungeninfektionen. Wäre jemand bereits an der Lunge erkrankt, wäre eine Ansteckung mit Sars-CoV-2 besonders gefährlich und die Behandlung der Krankheit Covid-19 nur schwer möglich, heißt es in der Begründung der Berliner Gesundheitsverwaltung, die eine entsprechende Empfehlung herausgegeben hat.

Brauche ich eine Atemmaske?

Atemmasken sind im Normalfall nicht nötig. "Gesunde Menschen, die in Deutschland unterwegs sind, brauchen keine Maske" sagte ein Sprecher der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA). Ein einfacher Mund-Nasen-Schutz, wie ihn Pfleger und Ärzte bei Eingriffen tragen, schütze sowieso nicht vor einer Ansteckung mit dem neuen Virus Sars-CoV-2. Außerdem gibt es richtige Atemschutzmasken mit eingebautem Filter. 

Eine Ansteckung durch Tröpfchen-Übertragung können aber auch da nur sogenannte FFP2- und FFP3-Masken verhindern - wenn sie denn richtig sitzen. "Im Alltag ist das aber unsinnig", meinte Bernd Salzberger vom Universitätsklinikum Regensburg, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie. Zumal man mit einer solchen Maske nur noch schwer atmen könne. 

Was tue ich, wenn ich bei mir mögliche Symptome feststelle?

Anzeichen einer möglichen Infektion sind laut Robert-Koch-Institut Beschwerden wie Husten und Schnupfen, Halskratzen und Fieber, manchmal auch Durchfall. Damit ist es für Laien aber unmöglich, die durch den Virus ausgelöste Krankheit Covid-19 von der regulären Grippe oder grippalen Infekten zu unterscheiden, sagt Oliver Witzke, Direktor der Klinik für Infektiologie der Universitätsmedizin Essen.

Wer Kontakt zu bereits Infizierten hatte, sollte sich unabhängig vom Auftreten von Symptomen telefonisch bei seinem Gesundheitsamt melden. Gleiches gilt für Reisende aus Risikogebieten, bei denen Symptome auftreten. Alle anderen Menschen wenden sich bei möglichen Symptomen an das Amt oder den Hausarzt, der bei Verdacht auf Sars-CoV-2 eine Untersuchung im Labor veranlassen kann. Allerdings sollten Betroffene vor dem Gang in die Praxis unbedingt vorher dort anrufen. Dieses Vorgehen empfiehlt Witzke, wenn möglich, auch bei einem Verdacht auf Grippe. Denn auch da ist die Gefahr groß, andere Patienten im Wartezimmer anzustecken.

Wer einen begründeten Verdacht hat, mit Sars-CoV-2 infiziert zu sein, sollte unnötige Kontakte meiden, nicht zur Arbeit gehen und zu Hause bleiben - auch das ist wie bei der Grippe. 

Wo gibt es aktuelle Infos?

Das Robert-Koch-Institut und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung haben Webseiten eingerichtet. 

Für Fragen hat auch die Krankenkasse Barmer eine kostenlose Hotline (0800/84 84 111) eingerichtet. Sie ist rund um die Uhr erreichbar. (dpa/SZ)