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Ab heute soll in Sachsen der neue Corona-Impfstoff verfügbar sein

Als weiterer Schutz soll ab heute ein neuer, an aktuelle Virusvarianten angepasster Corona-Impfstoff in Sachsen erhältlich sein. Die Sächsische Impfkommission rät zur Auffrischung – aber nicht für alle.

Von Kornelia Noack
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Der neue Impfstoff soll gegen derzeit kursierende Virusvarianten wirken.
Der neue Impfstoff soll gegen derzeit kursierende Virusvarianten wirken. © Marijan Murat/dpa

Noch sind in Sachsen wenige Menschen an Corona erkrankt. Das Robert Koch-Institut meldet derzeit elf Fälle pro 100.000 Einwohner. Bei den über 80-Jährigen ist die Zahl aber deutlich höher. Und es wird eine große Dunkelziffer vermutet, da es keine offizielle Testpflicht mehr gibt.

Angesichts sinkender Temperaturen und einer derzeit hoch ansteckenden Virusvariante rechnen Virologen wieder mit einem Anstieg der Coronafälle. Seit dem heutigen Montag soll in Sachsens Arztpraxen ein angepasster Impfstoff zusätzlich zu den bisherigen Vakzinen zur Verfügung stehen. „Ich gehe davon aus, dass die Impfdosen pünktlich ausgeliefert worden sind“, sagt Thomas Grünewald, Vorsitzender der Sächsischen Impfkommission (Siko).

Schutz gegen Omikron-Varianten

Das mRNA-Präparat des Herstellers Biontech ist speziell an die Omikron-Sublinie XBB.1.5 angepasst, soll aber auch gegen weitere Varianten wirksam sein, darunter die Sublinie EG.5 („Eris“). Ob der Impfstoff auch gegen den jüngsten Virus-Typ mit der Bezeichnung BA 2.86 („Pirola“) wirkt, ist bislang noch unklar. Diese Variante wurde in der vergangenen Woche zum ersten Mal in Deutschland nachgewiesen.

Die Impfquote ist in Sachsen bundesweit die niedrigste. Knapp jeder Zweite ist hier dreifach gegen Covid-19 geimpft. „Liegen die letzte Auffrischung oder eine Corona-Erkrankung länger als ein Jahr zurück, empfehlen wir einen neuen Schutz“, sagt Impfchef Grünewald.

Zur Impfung rate man vor allem über 60-Jährigen, Mitarbeitern im Gesundheitswesen, Bewohnern von Pflegeheimen sowie Risikopatienten ab sechs Monaten. Dazu zählen alle, die wegen einer Erkrankung ein hohes Risiko für einen schweren Verlauf haben. Auch für eine Grundimmunisierung empfiehlt die Impfkommission den neuen Impfstoff. „Die Nebenwirkungen entsprechen denen der bisherigen Impfstoffe“, so Grünewald.

14 Millionen Dosen von Biontech

In dieser Saison übernehmen in Sachsen Hausärzte, ausgewählte Fachärzte und Apotheken mit geschultem Personal die Impfungen gegen Covid-19. Auch in einigen Gesundheitsämtern und kommunalen Impfstellen werden Impfungen angeboten.

Laut Bundesgesundheitsministerium stehen für Herbst und Winter rund 14 Millionen Dosen des angepassten Vakzins von Biontech zur Verfügung – davon 300.000 Dosen für Kinder von fünf bis elf Jahren und 200.000 Dosen für Kleinkinder. Vorbehaltlich einer Zulassung durch die Europäische Kommission werden zusätzlich 10,6 Millionen Dosen des angepassten Impfstoffes von Novavax erwartet. Für das neue Präparat von Moderna gebe es noch keine Zulassung, so das Ministerium.

Für den Herbst und Winter raten Mediziner zudem zur Grippe-Impfung. Diese könne zeitgleich mit der Corona-Impfung verabreicht werden oder im Abstand weniger Tage, erklärt Thomas Grünewald. Ein Kombinationsimpfstoff Corona/Grippe ist laut Kassenärztlicher Vereinigung Sachsen derzeit noch nicht verfügbar.