Bischofswerda. Ob 2021 wieder ein Jahr mit mehr Kultur- und Freizeitangeboten wird, lässt sich nicht vorhersagen. In Bischofswerda sind die Macher und Betreiber der Schiebocker Tage, des Tierparks oder des Ferienpasses aber optimistisch und bewerten das zu Ende gehende Jahr trotz der Schwierigkeiten durch die Corona-Pandemie nicht so schlecht, wie man das erwarten könnte.
Im Ausschuss für Familie, Soziales und Kultur am Dienstagabend wurde für alle drei Themen Bilanz gezogen, auch wenn die Tierpark-Saison noch nicht vorbei ist.
Schiebocker Tage: Verträge auf 2021 umgebucht
Die Planungen für das Stadtfest im nächsten Jahr laufen, erklärte Norman Reitner von der AG Schiebocker Tage vor den Stadträten und Oberbürgermeister Holm Große (parteilos). „Die Verträge und das geplante Programm wurden von 2020 auf 2021 umgebucht.“ Man sei froh, dass dies in allen Fällen stornofrei möglich war und Händler sowie Schausteller nun 2021 nach Bischofswerda kommen wollen.
Die Schiebocker Tage werden im kommenden Jahr vom 11. bis zum 13. Juni stattfinden, sagt Norman Reitner. „Die Vorbereitungen für kommendes Jahr laufen weiter. Mögliche Corona-Beschränkungen blenden wir aus.“ Andernfalls blockiere man zu sehr und komme nicht voran.
In diesem Jahr fanden die Schiebocker Tage zwar statt, allerdings nur mit ganz wenigen persönlichen Kontakten, dafür aber vielen digitalen Aktionen im Netz und den sozialen Medien, wo es etwa auch einen rund vierstündigen Live-Stream mit Interviews und Live-Musik auf Facebook und Youtube gab. Es habe knapp 1.200 direkte Zugriffe auf die Live-Streams und über 150 überwiegend positive Kommentare auf Facebook gegeben.
Das soll so aber nicht wiederholt werden, betonte Jürgen Neumann, Stadtrat und Mitglied der AG Schiebocker Tage. „Das Ziel war, nach außen zu zeigen, dass es weitergeht. Wir wollen aber wieder richtige Schiebocker Tage.“
Dafür gebe es auch schon neue Ideen, etwa fürs Schiebock-Rennen. Das hatte es zwar auch 2020 gegeben, aber nur unangekündigt auf der Dresdener Straße, um keine Zuschauer anzulocken und so Kontakte im Sinne der Corona-Schutzmaßnahmen zu vermeiden.
Tierpark: 35.000 Euro Spenden
Silvia Berger, Chefin des Tier- und Kulturparks Bischofswerda, hat noch ein paar Wochen vor sich, bevor sie eine endgültige Bilanz für das Jahr 2020 ziehen kann. Klar sei jetzt schon, dass die angeordneten corona-bedingten Schließungen vom 19. März bis zum 4. Mai sowie aktuell seit Anfang November Probleme bereitet haben und dies weiterhin tun.
Laut der Besucherstatistik des Tierparks fehlen zum Zeitpunkt Ende Oktober mehrere tausend Besucher, zumindest wenn man das Vorjahr als Maßstab nimmt. In den Monaten Mai, Juli und August habe man immerhin jeweils fünfstellige Besucherzahlen verzeichnet, aber die fehlenden Gäste aus der Schließzeit nicht ausgleichen können. Doch die Ausgaben würden eben auch ohne Besucher weiterlaufen.
Sie sei aber auch unheimlich dankbar, sagt die Tierpark-Chefin. „Es gab auch positive Effekte, denn wir haben eine wunderbare Solidarität erfahren.“ Neben vielen Futterspenden habe man auch 35.000 Euro erhalten. „15.000 Euro davon sind zweckgebunden und sollen etwa für den Artenschutz verwendet werden.“
Von den Spenden werde aber auch ein Großteil bald wieder weg sein. „Wir hatten zwar Ende Oktober ein Plus von 15.000 Euro, aber bis Jahresende noch geplante Ausgaben von 30.000 Euro.“ Baumaßnahmen habe es in diesem Jahr aufgrund der finanziellen Unsicherheit keine gegeben.
Sehr froh sei sie über das große Engagement der Ehrenamtlichen vom Tierparkförderverein. Diese hätten nach der Wiedereröffnung im Mai die Kasse am Eingang betreut, denn den Mitarbeitern von der Lebenshilfe, die den Tierpark betreibt, war das zu diesem Zeitpunkt noch nicht gestattet. „Ohne sie hätten wir es nicht geschafft.“ Die Mitarbeiter der Lebenshilfe seien erst am 8. Juni in den Tierpark zurückgekehrt.
Ferienpass: Verkaufsstart 2021 wieder im Mai
Den Ferienpass wird es auch 2021 geben, er soll dann auch wieder ab Mai verkauft werden, sagte Madlen Raupach, Projektverantwortliche der Stadtverwaltung Bischofswerda. In diesem Jahr sei er ab dem 25. Juni und damit rund dreieinhalb Wochen vor Beginn der Sommerferien verkauft worden, aber eben auch vier Wochen später als im Vorjahr. „Gerade zum Kindertag wurde der Ferienpass bislang gern als Geschenk gekauft.“ Das soll 2021 wieder gelingen.
Mit dem Ferienpass zum Preis von fünf Euro konnten Kinder und Jugendliche auch 2020 wieder verschiedene Angebote und Veranstaltungen vergünstigt nutzen. Am meisten habe von den 349 Pässen das Freibad profitiert, wo mehr als tausend Mal der Ferienpass beim Eintritt gezeigt wurde.
Man habe im Vergleich zum Vorjahr zwölf Partner verloren, die man aber zurückgewinnen will, darunter den Saurierpark oder die freiwillige Feuerwehr. Hinzu kamen fünf neue Partner: die Indoor-Minigolfanlage in Bautzen, Lederwaren Renger, Fashion & Streetwear Colorado, die Buchhandlung Heinrich und der „Stricktraum“.
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