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Corona: Bundespolizei verstärkt Kontrollen

Ganz Tschechien ist jetzt Risikogebiet. Was bedeutet das für den "kleinen Grenzverkehr"? Darf man jetzt noch rüber tanken fahren oder Zigaretten holen?

Von Romy Altmann-Kuehr
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Der Grenzübergang von Seifhennersdorf nach Varnsdorf.
Der Grenzübergang von Seifhennersdorf nach Varnsdorf. © Matthias Weber (Archiv)

Die Bundesregierung hat am Freitagabend ganz Tschechien wegen rasant steigender Infektionszahlen zum Corona-Risikogebiet erklärt. Die Risikoliste des Robert Koch-Instituts wurde am Freitag entsprechend aktualisiert.

Die meisten tschechischen Regionen waren bereits am Mittwoch in die Risikoliste aufgenommen worden. Jetzt folgten noch die Mährisch-Schlesische Region im äußersten Osten des Landes an der Grenze zu Polen und der an das Oberland angrenzende Bezirk Usti (Aussig). 

War bis jetzt die Einreise aus dem Grenzgebiet um Varnsdorf, Rumburk und Schluckenau herum also noch problemlos möglich, gilt auch hier nun: wer einreist, muss einen negativen Corona-Test nachweisen oder sich in Quarantäne begeben.

Was bedeutet das jetzt für den "kleinen Grenzverkehr" zwischen Tschechien und Deutschland?

Die Grenzen sind weiterhin nicht geschlossen und es wird auch nicht gezielt bei der Ausreise an der Grenze kontrolliert. Aber die Bundespolizei verstärkt ihre allgemeine Kontrolltätigkeit. Das teilt die Lage- und Einsatzzentrale der Bundespolizeidirektion Pirna am Sonnabendvormittag auf Nachfrage von Sächsische.de mit.

„Sollten im Rahmen dieser Aufgabenwahrnehmung Anhaltspunkte für eine mögliche Infektion eines Reisenden mit Covid 19 festgestellt werden, informiert die Bundespolizei unverzüglich die örtlich zuständigen Gesundheitsbehörden", heißt es von der Bundespolizei. Außerdem weisen sie die Einreisenden auf die geltenden Quarantänebestimmungen hin. 

Kontrolle schwierig für Behörden

Generell gilt: wer aus einem Risikogebiet einreist, soll auf direktem Weg nach Hause fahren und sich telefonisch an das zuständige Gesundheitsamt wenden. Bei der Einreise aus einem Risikogebiet gilt außerdem eine Pflicht sich testen zu lassen, informiert das Auswärtige Amt. Reisende, die aus Risikogebieten zurückkehren, müssen sich 48 Stunden vor oder nach der Einreise auf Corona testen lassen und dann solange in Quarantäne, bis das Testergebnis vorliegt.

Mal schnell rüber tanken fahren oder Zigaretten holen, würde also theoretisch laut der geltenden Bestimmungen eine Quarantäne und die Pflicht zum Test nach sich ziehen. Praktisch ist es aber für die Behörden schwierig, zu kontrollieren, ob sich die Bürger daran halten. Das wäre nur mit gezielten Kontrollen jedes Einreisenden an der Grenze möglich. 

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