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Kommentar: Falsch verstandene Freiheit, die sich rächt

In einem Moritzburger Ferienlager werden etliche Kinder mit Corona infiziert. Der um sich greifende Leichtsinn rächt sich. Ein Kommentar.

Von Ines Mallek-Klein
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Im Karl-May-Dorf gab es einen massiven Coronaausbruch unter Kindern und Betreuern.
Im Karl-May-Dorf gab es einen massiven Coronaausbruch unter Kindern und Betreuern. © Arvid Müller

Es konnte nicht schnell genug gehen mit den Freiheiten. Keine Masken mehr, keine Tests - dafür Großveranstaltungen mit Tausenden Teilnehmern. Als hätte es Corona nie gegeben.

Es gibt wohl niemanden, der sich nicht über die Normalität gefreut hat, die zurückgekehrt ist. Doch der Wegfall der Beschränkungen macht leichtsinnig und selbst Bürger, die den Coronamaßnahmen stets kritisch gegenüberstanden, schütteln angesichts der Kehrtwende unserer politischen Entscheidungsträger nur noch den Kopf.

Aber das Virus ist weiter da und offenbar kommt es auch mit langanhaltender Hitze und Trockenheit weit besser zurecht als noch vor ein oder zwei Jahren. Und es bleibt unberechenbar, wie die wieder steigende Anzahl von Corona-Patienten auf den Intensivstationen der Krankenhäuser zeigt.

Wie es um den aktuellen Infektionsstand im Landkreis, im Land oder gar auf Bundesebene bestellt ist, lässt sich nur schwer sagen. Denn längst lässt sich nicht jeder testen, der Symptome hat, was auch an dem Wegfall der Zugangsbeschränkungen und der kostenlosen Bürgertests liegt. Testzentren wurden massenweise geschlossen, sodass die Pandemie nun im statistischen Blindflug gemanagt werden muss.

Welch dramatische Folgen das haben kann, zeigt der Corona-Ausbruch in einem Moritzburger Ferienlager. Ein simpler Test vor Anreise hätten vielleicht die ein oder zwei Virusträger herausgefischt, massenhafte Ansteckungen und einige schwere Verläufe verhindern können.