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Pirnas Konzerte: Stadt kämpft für die Musik

OB Hanke und Musiker Peter Lippert wollen gemeinsam nach Lösungen suchen, um die Konzertreihe fortzusetzen. Nun ist das Landratsamt dran.

Von Heike Sabel
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Da hatte Peter Lippert noch gut lachen: Nach dem Konzertauftakt am 10. April gibt es nun Ärger und wird um die Fortsetzung der Reihe gekämpft.
Da hatte Peter Lippert noch gut lachen: Nach dem Konzertauftakt am 10. April gibt es nun Ärger und wird um die Fortsetzung der Reihe gekämpft. © Marko Förster

Das hatte sich Peter Lippert nicht gedacht, als er begann, die diesjährige Reihe der "anständigen Konzerte" in Pirna zu organisieren. Das erste am vergangenen Sonnabend erfreute viele Menschen - und hat nun ein Nachspiel. Nachdem die Polizei offenbar durch eine Anzeige darauf aufmerksam geworden war, stehen die Konzerte nun auf der Kippe. Das Landratsamt hatte am Montag gesagt, Unterhaltung sei in der Corona-Verordnung nicht vorgesehen.

Stadt Pirna will Ideen mit Landkreis besprechen

Damit wollten sich weder Lippert noch die Stadt Pirna zufriedengeben. Nach einem Gespräch von OB Klaus-Peter Hanke und Peter Lippert am Mittwochvormittag will man gemeinsam nach Lösungen suchen, damit die Veranstaltungsreihe im Freien Bestand haben kann. Erste Ideen gibt es bereits, sagt Stadtsprecher Thomas Gockel. Diese will man nun aber zunächst mit dem Landratsamt besprechen.

Das sieht wie gesagt bisher keine Möglichkeiten. Alternative könnte höchstens die Anmeldung als Versammlung im Sinne des Versammlungsgesetzes sein. Das aber hat vor allem organisatorische Konsequenzen. Dazu gehören die höchstens 1.000 Teilnehmer, die bei dauerhaftem Überschreiten der 200er-Inzidenz zu reduzieren sind, was aber nicht das Problem sein dürfte. Am Sonnabend waren in der Spitze reichlich hundert Leute auf dem Markt. Auch das Tragen einer Mund-Nasen-Maske, der Abstand und der Einsatz von Ordnern sollten umsetzbar sein.

Alternative: Versammlung

Bei einer Anmeldung als Versammlung muss zudem eine "gemeinsame Zweckverfolgung" nachgewiesen sein, sagt das Landratsamt. Diese muss in der gemeinsamen Meinungsbildung und Meinungskundgabe zu die Allgemeinheit irgendwie betreffenden politischen, wirtschaftlichen, kulturellen oder gesellschaftlichen Fragen liegen, heißt es. Auch das dürfte machbar sein. Letztlich muss jedoch jemand als Anmelder die Verantwortung übernehmen.

Lieder für Toleranz und Mitmenschlichkeit

Peter Lippert sagt zwar: "Ich will das unbedingt klären", ob er aber auch diesen Schritt geht, wird sich noch zeigen müssen. Er hofft jetzt auf die Unterstützung der Stadt, die er moralisch schon hat. "So schnell gebe ich nicht auf", sagt Lippert. "Wir stehen doch mit unseren Lieder für Toleranz, Freundlichkeit und Mitmenschlichkeit - um es sarkastisch zu sagen, wir können auch ab sofort alles in Moll spielen, wenn Lachen nicht mehr gestattet sein soll." Das nächste Konzert soll am 24. April stattfinden.

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