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Sachsen will Reserve für Schutzausrüstung aufbauen

Bei der ersten Corona-Welle im Frühjahr fehlten in vielen Einrichtungen Masken, Handschuhe, Kittel. Sie waren fast nicht mehr zu bekommen. Das soll sich ändern.

Von Andrea Schawe
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Für die Behandlung von Corona-Patienten im Krankenhaus brauchen Pfleger und Ärzte komplette Schutzkleidung.
Für die Behandlung von Corona-Patienten im Krankenhaus brauchen Pfleger und Ärzte komplette Schutzkleidung. © dpa

Dresden. Sachsen will ein zentrales Reservelager für Schutzausrüstung aufbauen. Das hat das Kabinett beschlossen. Die Vorräte sollen ausreichen, um den Bedarf in einer schweren Pandemie für vier Wochen abzudecken. „Sie dienen der Versorgung von Rettungsdienst, Brand- und Katastrophenschutz, sowie der Krankenhäuser, der Gesundheitsämter und der Alten- und Pflegeheime und der Bediensteten des Freistaates Sachsen“, teilten das Gesundheits- und Innenministerium am Donnerstag mit.

„Der Freistaat hat seine Hausaufgaben gemacht und Konsequenzen aus dem Mangel, der im Frühjahr beim Thema Schutzausrüstung herrschte, gezogen“, sagte Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD). Zu Beginn der Corona-Pandemie fehlte es in vielen Einrichtungen an Masken, Handschuhen und anderer Schutzausrüstung. Da der Bedarf in Deutschland und weltweit rasant stieg, war es auch für Arztpraxen, Krankenhäuser und Pflegeheime kaum möglich, Schutzausrüstung auf dem Markt zu bekommen.

Sachsen schafft 800.000 FFP-Masken an

Angeschafft werden unter anderem etwa 800.000 hochwertige FFP-Atemschutzmasken, fünf Millionen Einwegmasken, 30 Millionen Handschuhe, eine Million Kittel, 450.000 Schutzanzüge und etwa 10.000 Schutzbrillen sowie 230.000 Alltagsmasken. Die Erstbestückung des Reservelagers soll nach Angaben des Gesundheitsministeriums maximal 9,5 Millionen Euro kosten.

Die Reserve soll bei Pandemien mit Übertragung durch Tröpfchen und Aerosole – etwa durch das Coronavirus – sowie bei der Gefahr durch Übertragung durch Schmierinfektionen - etwa durch Noroviren, Rotaviren, Typhus - eingesetzt werden.

Standort für Logistikzentrum noch unklar

„Die Covid-19-Pandemie zeigt deutlich, dass der Freistaat Sachsen einen Bestand an Schutzausrüstungen für unvorhergesehene Ereignisse vorhalten muss“, sagte Innenminister Roland Wöller (CDU). Das zentrale sächsische Logistikzentrum und Reservelager für Schutzausstattung soll künftige Bedarfe zentral erheben, beschaffen, verteilen und für den Krisenfall vorhalten.

Das Lager soll mit dem Logistikzentrum des Polizeiverwaltungsamtes zusammengeführt werden und zum Jahreswechsel 2020/2021 arbeitsfähig sein. Ein Standort wird noch gesucht. Mögliche Gebäude, in denen die Ausrüstung sachgerecht untergebracht ist, werden nun geprüft. Derzeit werden die Schutzmaterialien bei einem Logistikdienstleister in Leipzig gelagert.