Wenn Sachsens Schüler am kommenden Montag nach den Osterferien in den Unterricht zurückkehren, gibt es eine große Neuerung. Erstmals seit mehr als zwei Jahren Pandemie wird es keine speziellen Corona-Maßnahmen mehr in Schulen, Horten und auch in den Kitas geben. Der Grund: Die derzeit gültige Schul- und Kitaverordnung ist bereits am 17. April ausgelaufen. Eine neue Verordnung gibt es nicht. Jede Schule muss über einen Hygieneplan verfügen und einhalten, so das Kultusministerium.

Konkret bedeutet das, dass ab 25. April auch die verpflichtenden Tests für den Schulbesuch wegfallen. Es bleibt aber möglich, sich freiwillig kostenlos in der Schule zu testen. Schon seit dem 3. April gilt wegen des Infektionsschutzgesetzes des Bundes in den Schul- und Kitagebäuden und auf dem Gelände auch keine Maskenpflicht mehr.

Damit steht Sachsen in einer Reihe vieler weiterer Bundesländer. Der Lehrerverband hatte dies zuletzt kritisiert. "Leider wechselt damit Sachsen wie auch andere Bundesländer zu früh und zu abrupt vom Vorsichtsmodus in den kompletten Sorglosigkeitsmodus", sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger. Er nannte den Schritt fahrlässig. Auch die Grünen im sächsischen Landtag hatten angesichts der immer noch hohen Ansteckungszahlen vor der Aufgabe jeglicher Regelungen gewarnt.

Die Mehrheit der Sachsen sieht das jedoch anders, wie eine repräsentative Umfrage von saechsische.de und den Meinungsforschern von Civey zeigt. Wir wollten wissen, wie es die Sachsen bewerten, dass in fast allen Bundesländern nach den Osterferien die Corona-Regeln an Schulen entfallen. 55 Prozent halten diese Entscheidung für richtig. Exakt ein Drittel der Sachsen (33 Prozent) findet dies falsch. 12 Prozent sind bei der Frage unentschieden.

Dass es neben den Befürwortern des Wegfalls jeglicher Corona-Regeln, aber auch nicht wenige Sachsen gibt, die sich zumindest das Beibehalten einiger Maßnahmen gewünscht hätten, zeigt eine zweite repräsentative Umfrage. Wir wollten wissen, ob nach Meinung der Sachsen einige Corona-Regeln, wie das Tragen von Masken oder das Durchführen von Tests, weiterhin bestehen bleiben sollte.

Hier ist Sachsen zwiegespalten. 41 Prozent beantworten diese Frage mit Ja. 46 Prozent lehnen dies ab. 13 Prozent sind bei der Frage unentschieden.

Bundesweit zeigt sich bei beiden Umfragen derweil ein anderes Meinungsbild. 46 Prozent der Deutschen lehnen es ab, dass nach den Osterferien in fast allen Bundesländern die Corona-Regeln in Schulen fallen. 41 Prozent sind dafür, 13 Prozent bei der Frage unentschieden.

Zugleich spricht sich eine Mehrheit der Deutschen (56 Prozent) dafür aus, dass eine Corona-Regeln in Schulen bestehen bleiben. Ein Drittel der Deutschen (33 Prozent) lehnt dies ab. 11 Prozent sind bei der Frage unentschieden.

Information zu den hier durchgeführten Umfragen

In diesem Artikel wurden zwei Umfragen ausgewertet, die Sächsische.de in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsunternehmen Civey durchgeführt hat.

• Für die Umfrage zum Wegfall der Corona-Regeln an Schulen besteht die bundesweite Stichprobe aus 5.004 Teilnehmern und die sachsenweite Stichprobe aus 383 Teilnehmern.
  
• Für die zweite Umfrage zur Beibehaltung einiger Corona-Regeln besteht die bundesweite Stichprobe aus 5.003 Umfrageteilnehmern und die sachsenweite Stichprobe aus 371 Teilnehmern.

Stichproben für Sachsen entsprechen jeweils der Grundgesamtheit der Wahlbevölkerung im Land. Detailangaben zu Befragungszeitraum, Stichprobengröße und statistischem Fehler entnehmen Sie den jeweiligen Grafiken. Wie Umfragen mit Civey funktionieren, wird in diesem FAQ-Artikel erklärt.