Das weltweit erste Haus aus sogenanntem Carbonbeton darf gebaut werden. Bis Ende 2020 wird auf einer Fläche zwischen Fritz-Foerster-Platz, Zelleschem Weg und Einsteinstraße ein futuristisch anmutendes Gebäude entstehen - sowohl was die Bauweise angeht als auch auch die Optik. Die Stadtverwaltung hat nun die Baugenehmigung erteilt, sodass die Arbeiten beginnen können, teilte die Technische Universität am Freitag mit.
Durch den Einsatz von Carbonbeton könnten gut 50 Prozent weniger Beton verwendet werden als sonst üblich. Möglich macht das die Struktur des Materials. Sein Herzstück sind textile Carbonfasern, die durch ein spezielles Wirk- und Beschichtungsverfahren zu einem Gitter verarbeitet werden. Das ist der Kern der Betonplatte. Anders als Stahl rostet Carbon nicht. Er muss nicht durch dicke Schichten Beton geschützt werden, wie es etwa bei Stahlbeton der Fall ist. Ein halber Zentimeter auf beiden Seiten des Gitters reicht schon. Ergebnis: Nur die Hälfte des Betons wird für die Produktion benötigt. Das macht Carbonbeton auch deutlich leichter.
Der 220 Quadratmeter große Experimentalbau soll gleichzeitig als Versuchsstand dienen und sei das Leuchtturmprojekt des vom Bundesforschungsministerium finanzierten Projektes C³ – Carbon Concrete Composite. Zu den Entwicklern des Carbonbetons gehört Bauherr Manfred Curbach, der das Institut für Massivbau an TU leitet.