Der Freistaat Sachsen hat den italienischen Dirigenten Daniele Gatti als künftigen Chefdirigenten der Sächsischen Staatskapelle engagiert. Die Sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus Barbara Klepsch und Daniele Gatti haben am 5. Juli in Dresden einen entsprechenden Vertrag unterzeichnet. Die Amtszeit beginnt am 1. August 2024 und dauert sechs Jahre bis zum 31. Juli 2030.

Staatsministerin Barbara Klepsch betont: "Ich freue mich, dass wir nach dem Votum durch das Orchester für Daniele Gatti nun den Vertrag für die gemeinsame Arbeit an der Semperoper Dresden schließen können." Der neue Chefdirigent gehöre weltweit zu den Besten und stehe dafür, das musikalische Spitzenniveau der Sächsischen Staatskapelle weiterhin zu pflegen und Menschen im Opernhaus in der Landeshauptstadt und weltweit als Kulturbotschafter Sachsens zu begeistern und zu berühren.

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"Der Charakter und die Schätze des sächsischen Klangkörpers sind bei ihm in guten Händen", so Klepsch. "Zugleich wird er neue Akzente und programmatische Entwicklungen anstoßen, die dazu beitragen, dass die Staatskapelle auch in Zukunft durch ihren Wohlklang ein vielfältiges Publikum mit klassischer Musik in den Bann zieht."

Die Ministerin stellte zudem auch die neue Orchesterdirektorin Annekatrin Fojuth vor, die ab 2024 an der Semperoper arbeitet. "Ich freue mich sehr, dass sie gemeinsam mit unserer künftigen Intendantin Nora Schmid Verantwortung für die Zukunft unseres traditionsreichen Opernhauses als Heimat der Staatskapelle übernimmt", sagte Klepsch.

Intendantin Nora Schmid sagt: "Ich freue mich sehr über die Zusammenarbeit mit Daniele Gatti! Seit seiner Wahl zum zukünftigen Chefdirigenten der Sächsischen Staatskapelle haben wir miteinander eine beglückende und inspirierende Gesprächskultur etabliert und es ist schön zu sehen, wie die künstlerischen Planungen immer mehr Gestalt annehmen. Ich bin überzeugt, dass Daniele Gatti mit der Sächsischen Staatskapelle sowohl in Dresden als auch auf den internationalen Podien maßgebliche Akzente setzen wird."

Der künftige Chefdirigent der Staatsoper Daniele Gatti unterstreicht: "Im Februar 2000 hatte ich auf Einladung des damaligen Chefdirigenten Giuseppe Sinopoli zum ersten Mal die Ehre, ein Konzert der Sächsischen Staatskapelle Dresden zu leiten. Es war ein musikalisches Einvernehmen, wie ich es selten erlebt habe, und der Startschuss zu einer künstlerischen Beziehung, die sich über die Jahre sowohl in Dresden als auch auf Gastspielen in aller Welt weiter intensiviert hat. Heute fühle ich mich glücklich und zutiefst geehrt, diese neue Aufgabe in einer der großen Musikstädte Europas anzunehmen und an der Spitze eines der ältesten und bedeutendsten Orchester der Welt zu stehen – noch dazu an einem Spielort wie der Semperoper, wo seit Richard Wagner so viele weltberühmte Musiker gewirkt haben. Ich danke dem großen Dirigenten und Freund Christian Thielemann – den ich seit vielen Jahren kenne und bewundere – für die großartige Arbeit, die er geleistet hat, und hoffe, dass er dem Orchester weiterhin verbunden bleibt und bald wieder als Gast ans Pult zurückkehrt."

Von Kritikern gefeiert und geehrt

Daniele Gatti wurde am 6. November 1961 in Mailand geboren und studierte in seiner
Heimatstadt Komposition und Orchesterdirigieren am Conservatorio Giuseppe Verdi.
Er ist Musikdirektor des Orchestra Mozart, Künstlerischer Berater des Mahler Chamber
Orchestra (MCO) und Chefdirigent des Teatro del Maggio Musicale Fiorentino. Er war
Musikdirektor des Teatro dell‘ Opera in Rom, Chefdirigent des Royal Concertgebouw
Orchestra in Amsterdam und zuvor in ähnlicher Funktion bei bedeutenden musikalischen Institutionen wie der Accademia Nazionale di Santa Cecilia, dem Royal Philharmonic Orchestra, dem Orchestre national de France, dem Royal Opera House in London, dem Teatro Comunale di Bologna und dem Opernhaus Zürich tätig.

Darüber hinaus arbeitet er regelmäßig mit den Berliner und Wiener Philharmonikern, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und dem Orchestra Filarmonica della Scala zusammen. Zuletzt dirigierte Daniele Gatti etwa das Orchestre National de France, das Gewandhausorchester Leipzig, die Münchner Philharmoniker und die Staatskapelle Berlin. Von italienischen Musikkritikern wurde Daniele Gatti 2015 als bester Dirigent mit dem "Premio Franco Abbiati" ausgezeichnet, 2016 wurde er zum Chevalier de la Légion d’ honneur ernannt für seine Arbeit als Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des Orchestre national de France. (SZ)