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Schwimmhalle kostet doppelt so viel

Der sächsische Rechnungshof kritisiert die Stadt Dresden für den Bau des Schwimmsport-Komplexes an der Freiberger Straße.

Von Sandro Pohl-Rahrisch
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Die Sanierung der alten Halle an der Freiberger Straße ist zwar fertig, noch ist sie aber nicht geöffnet.
Die Sanierung der alten Halle an der Freiberger Straße ist zwar fertig, noch ist sie aber nicht geöffnet. © Marion Doering

Der sächsische Landesrechnungshof übt scharfe Kritik an der Landeshauptstadt. Grund ist die enorme Kostensteigerung für den neuen Schwimmsportkomplex an der Freiberger Straße. Aus den ursprünglich veranschlagten 19,3 Millionen Euro sind 41,3 Millionen Euro geworden.

Der Stadtrat habe eine Investitionsentscheidung auf Grundlage einer deutlich zu niedrigen Kostenschätzung getroffen, heißt es. Spätestens 2012 hätte die Verwaltung von den Mehrkosten gewusst, den Stadtrat aber weder zeitnah noch in vollem Umfang davon informiert. Darin sieht der Rechnungshof eine Pflichtverletzung.

Die Finanzierung wäre schließlich nur durch die Gründung der städtischen Bädergesellschaft möglich gewesen. In der Folge wäre es zum Bauverzug gekommen, der wiederum mehr Geld gekostet habe. Als Kostentreiber bezeichnet der Rechnungshof auch die neue Saunalandschaft auf dem Dach der alten Halle. Daraus hätten sich Probleme bei der Statik ergeben, sodass das geschwungene Dach für viel Geld verstärkt werden musste.

Der Schwimmkomplex besteht aus einer alten denkmalgeschützten Halle aus den 1960er-Jahren, die saniert wurde und wahrscheinlich noch vor Weihnachten eröffnen soll. Die Eröffnung war bereits für die Sommerferien geplant, musste aber wegen Verzögerungen bei der Sanierung verschoben werden. Zur alten Schwimmhalle kam eine neue, angebaute Halle, die bereits 2016 in Betrieb ging. Beide Hallen verfügen zusammen über zwei 50-Meter-Edelstahlbecken und bilden damit Dresdens größten Komplex für den Schwimmsport. 

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