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CDU-Frauen wollen in Dresden AfD und Grüne schlagen

Vor zwei Jahren hat sich die CDU in Dresden noch gefragt, ob sie ein Frauen-Problem hat. Mittlerweile sind deutlich mehr eingetreten und wollen Wahlen gewinnen.

Von Andreas Weller
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Die CDU-Frauen (v.l.) Anja Bohländer, Sarah Strugale, Barbara Oehlke und Simone Meyer-Götz.
Die CDU-Frauen (v.l.) Anja Bohländer, Sarah Strugale, Barbara Oehlke und Simone Meyer-Götz. © Sven Ellger

Dresden. Von einer festgelegten Quote halten sie nichts, sie engagieren sich bereits in der Partei und einige wollen mehr. 2021 hat die Frauen-Union das Ziel ausgerufen, mehr Dresdnerinnen in die CDU zu bekommen. Das gelingt zunehmend und die Frauen in der CDU übernehmen auch mehr Verantwortung. Sächsische.de sprach mit vier von ihnen.

Mehr Frauen in die CDU in Dresden, dieses Ziel hatte die Mitgliederbeauftragte der Frauen-Union 2021 ausgerufen. Damals lag der Frauenanteil unter den gut 1.000 Mitgliedern in Dresden bei 22,7 Prozent: mittlerweile nähert sich diese der 30-Prozent-Marke und in der Dresdner Neustadt hat der Ortsverband sogar 40 Prozent Frauen.

Eine davon ist Simone Meyer-Götz. Die Gründerin und Chefin von "Curry&Co" hat sich Anfang dieses Jahres entschieden, in die CDU einzutreten. "Ich möchte selber etwas beisteuern, in der Stadt aktiv sein", erklärt sie. "Dann habe ich überlegt, welcher Partei ich beitrete - in der CDU sind interessante Menschen und der Grundtenor ist für mich der richtige."

Dresdner CDU als Partei der "älteren Herren"?

Es heiße zwar immer, die CDU sei eine Partei der "älteren Herren", aber Meyer-Götz sieht stattdessen viele "tolle junge Menschen". Im Juni hat sie dann bereits für den Vorstand der Dresdner CDU kandidiert und wurde gewählt.

Deutlich länger in der CDU ist Sarah Strugale. Die Referentin aus der Staatskanzlei ist bereits 1999 eingetreten. "Ich wollte gestalten, mitbestimmen und mich nicht regieren lassen", erklärt sie. Weil sie aus einem christlichen Elternhaus komme, sei für sie klar gewesen, dass es die CDU wird.

"Das Ziel, dass möglichst alle Bürger gut leben können, haben im Grunde alle Parteien, aber der Weg dorthin unterscheidet sich." Sie sei klar dafür, einen Eigenbeitrag zu fordern, wenn Menschen Unterstützung beantragen. Sie ist bereits seit vielen Jahren im Vorstand der CDU Dresden und möchte im kommenden Jahr für den Stadtrat kandidieren.

Entscheidend ist, wie familienfreundlich eine Partei ist"

Zwei Jahre länger als Strugale engagiert sich Barbara Oehlke politisch. Es gehe nicht um das Geschlecht, betont sie. "Entscheidend ist doch, wie familienfreundlich ist eine Partei, also lassen sich Familie, Beruf und das Ehrenamt in einer Partei vereinbaren", so die Goldschmiedin. Lange sei sie "einfaches Mitglied" gewesen, seit 2021 ist die Mitgliederbeauftragte der CDU Dresden und Vorsitzende im Ortsverband Neustadt.

Dort will Oehlke um den Direkteinzug in den Landtag 2024 kämpfen. Den Wahlkreis, zu dem auch die Dresdner Neustadt gehört, hat die CDU 2019 an die Grünen verloren. "Ich wurde immer mal wieder gefragt, ob ich nicht kandidieren möchte. Aber ich mache grundsätzlich alles nur ganz oder gar nicht", so Oehlke. "Jetzt fühlt es sich richtig an." Deshalb werde sie darum kämpfen, das Direktmandat für die CDU zurückzugewinnen.

Einer nicht minder großen Herausforderung stellt sich Anja Bohländer. Sie will in einen Wahlkreis für ein Landtagsmandat als Direktkandidatin antreten, zu dem auch Prohlis gehört. Im Dresdner Osten ist mit großer Konkurrenz um den Einzug mit der AfD zu rechnen. Aber das mache der Lehrerin an einer Gemeinschaftsschule keine Angst.

Sie ist 2019 in die CDU eingetreten. "Ich war davor lange bei einem politischen Stammtisch, wir haben viel und heftig diskutiert." Dann stand die Kommunalwahl in Dresden an. "Da ist mir bewusst geworden, dass der Stammtisch Politik nur von außen betrachtet und das musste für mich sofort geändert werden." Also ist Bohländer in die CDU eingetreten. "Mir liegt viel daran, Teil einer Volkspartei zu sein, Kompromisse zu finden und auszuhandeln." Sie ist gleich in ihrem ersten Jahr zur stellvertretenden Kreisvorsitzenden der CDU gewählt worden.