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Corona beeinflusst Dresdner Kita-Planung

Der Stadt liegen neue Einwohnerdaten vor. Sie haben Einfluss auf die Zahl der Kita- und Hortplätze.

Von Christoph Springer
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Am Kinderzentrum Langebrück wurde im August 2020 gebaut. Dort allein ist Platz für drei Kitas. Jetzt gibt es neue Zahlen für den Bedarf an Kitaplätzen.
Am Kinderzentrum Langebrück wurde im August 2020 gebaut. Dort allein ist Platz für drei Kitas. Jetzt gibt es neue Zahlen für den Bedarf an Kitaplätzen. © Archiv/Rene Meinig

Dresden. Die Zahl der Kinder im Alter zwischen null und drei Jahren in Dresden sinkt. Das lesen die Verantwortlichen im Rathaus aus der aktuellen Bevölkerungsprognose der Kommunalen Statistikstelle vom November 2020. Angesichts dieser Bevölkerungsprognose erwartet die Landeshauptstadt Dresden einen sinkenden Bedarf an Plätzen in der Kindertagesbetreuung. Laut Fachplan werden bis Ende des Jahres genau 32.637 Betreuungsplätze gebraucht, voraussichtlich 33.249 Plätze können angeboten werden.

Die Bevölkerungsprognose 2020 bestätige diese kurz- und mittelfristige Entwicklung für null- bis dreijährige Kinder, jedoch auf einem deutlich niedrigeren Niveau als die Vorjahresprognosen, teilt die Stadtverwaltung mit. Der Trend rückläufiger Kinderzahlen halte voraussichtlich bis 2030/2031 an. Danach würden wieder leicht steigende Zahlen erwartet. Die Leiterin des Amtes für Kindertagesbetreuung Sabine Bibas sagt: "Der derzeit prognostizierte Rückgang der Geburtenzahlen ist größer, als die vorangegangene Bevölkerungsprognose es hat vermuten lassen."

Dazu kämen noch nicht abzusehende direkte oder indirekte Folgen der Corona-Pandemie, so die Amtsleiterin. "Die Entwicklungen der nächsten Jahre können in einen zunehmenden als auch in einen abnehmenden Trend abweichen."

Dagegen weist die Bevölkerungsprognose weiterhin eine Steigerung der Kinderzahlen im Grundschulalter bis 2023/2024 aus. Der Bedarf an Hortplätzen könne mit den derzeitigen Kapazitäten gedeckt werden. Nur an einzelnen Standorten müsse die volle Kapazität ausgeschöpft werden.

Amtsleiterin Sabine Bibas, hier auf einem Foto aus 2016, findet: Die neuen Zahlen sind auch eine Chance für die Stadt.
Amtsleiterin Sabine Bibas, hier auf einem Foto aus 2016, findet: Die neuen Zahlen sind auch eine Chance für die Stadt. © Archiv/Sven Ellger

Der prognostizierte Rückgang an Kindern hat mittel- und langfristige Auswirkungen auf die Planung von Kita-Standorten in der Landeshauptstadt Dresden. Deshalb prüft der Eigenbetrieb Kindertageseinrichtungen derzeit die Notwendigkeit von Neu- und Ersatzbauten. Frei werdende Kapazitäten sollen dafür genutzt werden, die Belegungsdichte in den Kitas zu verringern und Plätze so bereit zu halten, wie das der Fall war, bevor der Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz in Kraft gesetzt wurde. Um diesen Rechtsanspruch zu gewährleisten, seien damals sämtliche verfügbaren Bewegungs- und Verkehrsflächen in den Kitas für eine maximale Belegung genutzt worden.

Außerdem würden heute für die Umsetzung einer inklusiven Kindertagesbetreuung mehr Plätze benötigt und die Fachkräfte für die Kindertagesbetreuung müssten weiter qualifiziert und spezialisiert werden. Sabine Bibas erläutert: "Der aktuelle Rückgang der Geburtenzahlen kann für die Dresdner Kindertagesbetreuung auch eine große Chance sein. Er verschafft uns Zeit, noch mehr in die Qualität unserer Kitas und Horte zu investieren."

Die vom Amt für Kindertagesbetreuung erstellte Fortschreibung des Fachplanes Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege für das Schuljahr 2021/2022 wird am 29. April in erster Lesung im Jugendhilfeausschuss beraten und soll danach in allen Stadtbezirks- und Ortschaftsräten vorgestellt werden. Mit einem Beschluss des Stadtrates wird Ende Juli gerechnet.

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