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Kommentar zu den Dienstreisen von Dirk Hilbert: Viele Aufgaben - kein OB

Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert ist zu viel auf Dienstreisen unterwegs. Warum er im Rathaus aktuell fehlt.

Von Dirk Hein
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Kümmert sich zu wenig um seine "Hausaufgaben": OB Dirk Hilbert.
Kümmert sich zu wenig um seine "Hausaufgaben": OB Dirk Hilbert. © Sven Ellger

Dresden. Tatsächlich kracht es im Dresdner Rathaus seit etwa einem Jahr so viel, wie seit langem nicht. Das ganze Durcheinander begann damit, dass ein eigentlich durch seinen Wahlsieg gestärkter OB Dirk Hilbert den Umbau der Stadtspitze in den Sand gesetzt hat.

Statt, wie von Hilbert gewollt, bürgerlich konservativen Kräften ein größeres Stimmgewicht in der Riege der Bürgermeister zu geben, sitzt jetzt dort neben zwei Bürgermeisterinnen der Linken mit Eva Jähnigen weiterhin seine größte Rivalin aus dem OB-Wahlkampf.

Irgendwann im Laufe dieses Prozesses scheint der OB das Interesse am Thema verloren zu haben. Das war kein Einzelfall. Egal, ob die erfolglose Suche nach einem OB-Stellvertreter oder die mehrfach zu scheitern drohende Unterbringung Geflüchteter in Container-Dörfern: Vielfach war die Handschrift von Hilbert in den vergangenen Monaten schlicht nicht deutlich genug zu erkennen.

Ob das an den vielen Reisen des OBs liegen kann, sei dahingestellt. Natürlich muss ein OB seine Stadt repräsentieren und natürlich darf ein OB reisen. Doch allzu oft wirkt das wie eine kleine Flucht von Hilbert raus aus den Problemen im Dresdner Rathaus. Doch dort wird Hilbert gebraucht. Ein Jahr vor der nächsten Wahl scheint der Rat kaum noch in der Lage, gemeinsam wichtige Entscheidungen zu treffen. Ein starker OB kann und muss da helfen. Grundvoraussetzung dafür ist jedoch, dass Hilbert überhaupt anwesend ist.

E-Mail an Dirk Hein.