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"Rudern gegen Krebs": Dresdner Benefiz-Regatta sammelt 13.000 Euro an Spenden

Im vergangenen September spendeten Menschen 13.000 Euro für krebskranke Patienten. Dieses Jahr fällt "Rudern gegen Krebs" in Dresden aber aus.

Von Connor Endt
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Seit zwei Jahren kämpft Monika Puhlmann zusammen mit Facharzt Dr. Maximilian Rehm gegen den Krebs.
Seit zwei Jahren kämpft Monika Puhlmann zusammen mit Facharzt Dr. Maximilian Rehm gegen den Krebs. © Christian Juppe

Dresden. Im April 2021 bekommt Monika Puhlmann ihre Diagnose: Speicheldrüsenkrebs. "Ich war am Boden zerstört", sagt die 75-Jährige. Jeden Tag habe sie mit Müdigkeit und Entzündungen im Mundraum gekämpft. Ihr Ehemann ist ebenfalls Krebspatient und auf Pflege angewiesen. "Ich habe sein Essen gewürzt und meins püriert", sagt sie.

Monika Puhlmann gibt nicht auf. Innerhalb der nächsten zwei Jahre wird sie 35-mal bestrahlt und dreimal operiert. Sie bekommt Ernährungs- und Physioberatung, spaziert jeden Tag bis zu 7.000 Schritte. Ein Schrittzähler hilft ihr bei dieser Routine.

13.000 Euro Spenden für krebskranke Menschen

Monika Puhlmann ist eine von rund 200 Patientinnen und Patienten, die Angebote nutzen konnten, die in Teilen durch die Benefiz-Regatta "Rudern gegen Krebs" finanziert wurden. Vergangenes Jahr nahmen 52 Teams an der mittlerweile zehnten Regatta teil, rund 13.000 Euro an Spendengeldern wurden so gesammelt. Insgesamt wurde bei den Dresdner Benefiz-Regatten eine Viertelmillion Euro gespendet.

Organisiert wurde die Veranstaltung vom Sächsischen Elbe-Regattaverein (SERV). Der SERV stellt die ehrenamtlichen Team-Trainer und übernimmt die Rennleitung. Die Stiftung "Leben mit Krebs", die Teams des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus und die Stiftung Hochschulmedizin Dresden unterstützen die Veranstaltung und koordinierten Sponsoren und Spendengelder. Die Spenden setzen sich zusammen aus dem Startgeld der Ruderer und Beiträgen von Sponsoren und Gästen.

Dank der Spenden aus dem Vorjahr können auch 2023 sechs Initiativen fortgesetzt werden, die krebskranke Menschen während und nach der Behandlung unterstützen. Bei einem Projekt bekommen Kinder und Jugendliche mit Krebserkrankungen 100 Stunden Reittheraphie. Koordiniert wird dieses Projekt vom Verein "Sonnenstrahl".

Bei anderen Projekten wird über Inkontinenz informiert oder es werden Sportprogramme und Yoga-Kurse angeboten. "Es gibt viele Ergänzungen zur Krebs-Therapie, die keine Kassenleistungen sind", sagt Frank Ohi, Kaufmännischer Vorstand des Dresdner Uniklinikums. Mit den Spendengeldern sei es möglich, zumindest einen Teil solcher Initiativen zu den Patienten zu bringen.

"Rudern gegen Krebs" fällt dieses Jahr aus

Zusammen mit dem Spendenscheck überbringt Ohi aber auch eine schlechte Nachricht. "Dieses Jahr fällt 'Rudern gegen Krebs' aus terminlichen Gründen aus", sagt er. Man habe im Frühjahr keinen geeigneten Termin finden können, im Spätherbst könne die Benefiz-Veranstaltung aufgrund der unsicheren Wetterlage nicht stattfinden. "Die Projekte werden trotzdem weitergeführt", sagt Ohi. "Und 2024 wird es wieder ein 'Rudern gegen Krebs' geben."

Ingrid Andersch, Vorstandsvorsitzende des SERV, wird diese Veranstaltung nicht mehr mitgestalten. Seit 2011 war sie bei der Planung beteiligt, jetzt übergibt die bald 70-Jährige das Amt aus Altersgründen an ihren Nachfolger Jens Licker.

Nach der Scheckübergabe laufen Monika Puhlmann und ihr Strahlentherapeut Dr. Maximilian Rehm noch eine kleine Runde durch den Park. Puhlmanns Zustand hat sich in den vergangenen zwei Jahren bereits deutlich verbessert. "Die Symptome sind mittlerweile unauffällig", sagt sie. "Ich muss aber alle paar Monate zur Nachsorge." Beim Sport ist sie geblieben. Mittlerweile trainiert sie regelmäßig in einer Gymnastikgruppe. "Wenn ich etwas mache, dann bringe ich es auch zu Ende", sagt sie.