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Neuer Lieferdienst aus Dresdens Neustadt

Damit Dresdens Handel wieder in Schwung kommt, gibt es einen neuen Lieferservice mit Waren aus der Dresdner Neustadt für ganz Dresden. Wie das funktioniert.

Von Andreas Weller
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"Neustadt bringt's": Torsten Wiesener (r.), Projektleiter des Neustädter Lieferdienstes, mit dem Elektrogefährt "Paxster" vor dem Lose-Laden auf der Böhmischen Straße. Am Steuer: Markus Geißler.
"Neustadt bringt's": Torsten Wiesener (r.), Projektleiter des Neustädter Lieferdienstes, mit dem Elektrogefährt "Paxster" vor dem Lose-Laden auf der Böhmischen Straße. Am Steuer: Markus Geißler. © René Meinig

Dresden. Der Gewerbe- und Kulturverein Dresden Neustadt hat sich etwas einfallen lassen, um den Händlern im Viertel unter die Arme zu greifen. "Die Idee ist, den Handel besser anlaufen zu lassen und diesen weiterhin anbieten zu können, falls es einen weiteren Lockdown gibt", so Torsten Wiesener vom Verein.

Deshalb können Kunden bei bestimmten Läden online oder vor Ort bestellen und bekommen die Ware dann geliefert. In ganz Dresden gilt: Wer bis 15 Uhr bestellt, erhält die Ware am selben Tag. Zum Start machen zehn Geschäfte mit. Das sind Teerausch, Samt & Seide, Atelier Buchstabenorte, Capito - der Spieleladen, Catapult, Technik Ambiente, Lose - verpackungslos, Schlüssel-Quick, Zaffaran Gewürzatelier und Jacques Weindepot.

Vorteile gibt es für die Bewohner der Neustadt. Diese können bis 20 Uhr bestellen und bekommen die Ware noch am selben Tag, sagt Wiesener. Das gilt für alle, die in der Äußeren Neustadt zwischen Prießnitzstraße, Bischofsweg, Königsbrücker und Bautzner Straße wohnen genauso wie in dem Bereich zwischen Bautzner Straße, Albertstraße, Große Meißner Straße und Antonstraße, also der Inneren Neustadt.

Aus diesen Gebieten kommen auch die Händler, die teilnehmen können. Dort werden die Pakete mit dem Elektro-Leichtfahrzeug "Paxster" ausgeliefert. Das übernimmt Kurier Modern, ein Unternehmen der DDV-Mediengruppe, die unter anderem auch die Sächsische Zeitung herausgibt. Die stadtweiten Lieferungen erfolgen mit der Abendzustellung des Unternehmens.

Hilfe für Händler in einem möglichen weiteren Lockdown

Bis zum Jahresende fallen für Händler und Kunden keine zusätzlichen Kosten an. Das funktioniert dank einer Anschubfinanzierung für das Projekt. Dafür hat der Stadtbezirksbeirat Neustadt rund 12.000 Euro bewilligt.

Der Verein könne aber die anfallenden Transportkosten nicht finanzieren, betont Wiesener. Deshalb werde, wenn es gut läuft und weitergeführt wird, bis Januar an einem Modell gearbeitet. Dieses werde dann mit den Händlern verhandelt. Wiesener denkt an eine Pauschale von rund 50 Euro pro Monat. Gerne können sich auch weitere Händler anschließen. Derzeit sind nur Gastronomen ausgeschlossen, da es ja kein Lieferservice für Essen sei.

Beschränkungen für Gewicht und Größe der bestellten Waren gibt es auch. Das Paket darf bis zu zehn Kilogramm wiegen und nicht länger als 90 Zentimeter sein. Der "Paxster" darf beispielsweise nur mit maximal 200 Kilogramm beladen werden und hat rund 1.000 Liter Stauraum in der Ladefläche.

Mit dem Projekt sollen die Neustadt-Händler zudem unterstützt werden, falls es wegen Corona zu einem erneuten Lockdown kommt. Dann können Kunden Waren bestellen und geliefert bekommen, selbst wenn die Geschäfte dicht sein sollten.