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Neue Betreiberin der "Pälzer Stubb" in Dresden: "Hier steckt mein Herz drin"

Die "Pälzer Stubb" am Elberadweg in Dresden-Pieschen ist eine feste Größe in Sachen Wein und Flammkuchen. Dort will Cornelia Herber als neue Betreiberin einiges verändern. Ihr Ziel: Die Gäste sollen sich wie bei Mama fühlen.

Von Juliane Just
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Cornelia Herber ist neue Betreiberin der Weinstube am Elberadweg in Dresden-Pieschen. In "Mama's Pälzer Stubb" treffen künftig die Pfalz und Sachsen kulinarisch aufeinander.
Cornelia Herber ist neue Betreiberin der Weinstube am Elberadweg in Dresden-Pieschen. In "Mama's Pälzer Stubb" treffen künftig die Pfalz und Sachsen kulinarisch aufeinander. © Matthias Rietschel

Dresden. Fast ist es, als würde sie hier schon immer sein. Cornelia Herber begrüßt die Gäste fast alle beim Namen, herzt hier und scherzt da. Hier, zwischen Molenbrücke und Ballhaus Watzke, reicht es, am Tresen ein "wie immer" zu bestellen. Dabei ist die neue Betreiberin erst seit zwei Wochen da. Cornelia Herber hat der "Pälzer Stubb" noch ein "Mamas" vor den Namen gesetzt und hat für die urige Gastronomie mit seiner mit Wein behangenen Terrasse viele Ideen.

Dabei war es eigentlich Liebe auf den zweiten Blick, wie sie gestehen muss. Sie suchte nach einer neuen gastronomischen Bleibe, wollte von vorn beginnen. Beim ersten Besuch in der Weinstube ist der Funke nicht übergesprungen. "Doch beim zweiten Mal habe ich mein Herz verloren", sagt Cornelia Herber. Und das gibt sie nun an die Gäste weiter, scheint es.

Die gebürtige Leipzigerin hat eine unheimlich herzlich Art, der man kaum entschwinden kann. Sie hat sich viel Zeit genommen, um die Stubb mit ihren schweren Holzmöbeln, hohen Decken und verblassten Weinreben an der Wand kennen und lieben zu lernen. Noch bevor das Ehepaar Fröhlin als vorheriger Betreiber die Zügel in der Hand hatte, kellnerte sie mit, um die Gäste und das Umfeld besser kennenzulernen.

Neues Konzept in "Mama's Pälzer Stubb": Pfalz trifft Sachsen

Und nun ist sie hier die Chefin. Kulinarisch hat Cornelia Herber in "Mama's Pälzer Stubb" einiges vor. Die Gastronomie ist schon seit jeher ein guter Anlaufpunkt, wenn's um Wein und Flammkuchen geht. Und, geht es nach Cornelia Herber, bald auch für sächsische Küche. Unter dem Motto "Pfalz trifft Sachsen" will sie einige Klassiker aus der Pfalz auf der Speisekarte beibehalten, aber auch ihre Heimatküche anbieten.

Sie habe ihren Vorgängern versprochen, dass die Pfalz kulinarisch im Restaurant bleibt. "Aber ich komme aus Sachsen. Und wer kocht heute noch sächsisch?", fragt sie. So stehen auf der Speisekarte neben Leberknödeln mit Sauerkraut und Brot oder Pfälzer Rumpsteak nun auch sächsischer Sauerbraten mit Rotkraut und Knödeln oder Rindergulasch mit Kartoffeln und Gemüse. Im Minutentakt bringen die Mitarbeiter die dampfenden Teller hinaus zu den Gästen.

Sülze mit Bratkartoffeln warten in "Mama's Pälzer Stubb" am Elberadweg in Pieschen auf hungrige Gäste. Künftig wird unter dem Motto "Pfalz trifft Sachsen" gekocht.
Sülze mit Bratkartoffeln warten in "Mama's Pälzer Stubb" am Elberadweg in Pieschen auf hungrige Gäste. Künftig wird unter dem Motto "Pfalz trifft Sachsen" gekocht. © Matthias Rietschel
Direkt am Elberadweg gibt es 28 Sitzplätze von "Mama's Pälzer Stubb". Hier werden die Gäste an Zweiertischen bedient.
Direkt am Elberadweg gibt es 28 Sitzplätze von "Mama's Pälzer Stubb". Hier werden die Gäste an Zweiertischen bedient. © Matthias Rietschel
In der Gastronomie am Elberadweg gibt es Gerichte für den kleinen und großen Hunger. Die Gulaschsuppe mit Brot ist eines der kleineren Gerichte.
In der Gastronomie am Elberadweg gibt es Gerichte für den kleinen und großen Hunger. Die Gulaschsuppe mit Brot ist eines der kleineren Gerichte. © Matthias Rietschel
Optisch ändert sich in der ehemaligen "Pälzer Stubb" nicht viel. Das urige Ambiente mit den schweren Holzmöbeln und den gezeichneten Weinreben an der Wand bleibt erhalten.
Optisch ändert sich in der ehemaligen "Pälzer Stubb" nicht viel. Das urige Ambiente mit den schweren Holzmöbeln und den gezeichneten Weinreben an der Wand bleibt erhalten. © Matthias Rietschel

Und die haben eben Vorrang, weshalb die Inhaberin mehrmals während des Gesprächs aufspringt und sie begrüßt. Als sie wieder hineinkommt, sagt sie: "Die Terrasse ist voll!" Cornelia Herber strahlt ihre Tochter hinter dem Tresen an, macht einen kleinen Freudensprung. Seit sie 13 Jahre alt ist, hatte sie immer "etwas mit Gastro" am Hut. "Ich war immer die Mama, die sich um alle kümmert", sagt sie. Die Gäste sollen sich bei ihr wie zu Hause fühlen, wie bei Mama eben.

Bedienung der Tische direkt am Elberadweg in Dresden

Optisch ändert sich in der Weinstube erstmal nicht viel, aber es gibt doch einige Neuerungen. So werden die Zweiertische direkt am Elberadweg künftig bedient, bislang war dort Selbstbedienung. Hier, wo viele Radfahrer und Fußgänger ihre Smartphones zücken, um ein Foto der Dresdner Stadtsilhouette zu machen, lässt sich auch hervorragend sitzen. "Hier ist so viel Friede und Harmonie. Es ist ein schöner Platz", sagt Cornelia Herber.

Außerdem ist die Gastronomie nun auch in der Mittagszeit von 11.30 bis 14.30 Uhr geöffnet. Neben den 48 Plätzen auf der überdachten Terrasse und 28 Plätzen am Elberadweg stehen im Innenbereich weitere 60 Plätze zur Verfügung. Viele der Gäste haben ihren Stammplatz, versteht sich. Und bald soll noch mehr Platz sein.

Die einstige Vinothek, die zur Leipziger Straße ihren Eingang hat und mit der Gastronomie verbunden ist, soll umgenutzt werden. Cornelia Herber kann sich hier ein Bistro für das Tagesgeschäft vorstellen, aber auch kleine Veranstaltungen, Weinabende oder Whisky-Tastings. Doch das sei noch Zukunftsmusik, sagt sie. In naher Zukunft steht den Gästen eine winterliche Neuerung bevor. Die kleine Holzhütte im hinteren Bereich der Terrasse soll für einen kleinen Winterzauber mit Glühwein geöffnet werden.

Die Inhaberin, von allen nur "Conni" genannt, möchte es eben schön haben, und die Stammgäste danken es ihr. Die seien so herzlich und "unglaublich lieb", sagt "die Neue". Das fünfköpfige Team habe sich vom Eröffnungstag an blind verstanden, als hätten sie schon immer zusammen gearbeitet. Überhaupt ist die 52-Jährige sich sicher, dass sich im Leben manchmal alles fügt und alles zur richtigen Zeit passiert. "Ich liebe die Gastro. Das kann ich am besten, hier steckt mein Herz drin."