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So schmeckt Dresden: Kochbuch-Verlag sucht die besten Rezepte aus der Stadt

Mit dem neuen Buch "Koch mich! Dresden" kann man sich kulinarisch einmal durch die gesamte Stadt kosten. Leser können drei Bücher gewinnen - und ihr eigenes Lieblingsrezept verraten.

Von Dominique Bielmeier
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49 Dresdner Rezepte von Autorin Katja Völkel (M.) vereint das Buch "Koch mich! Dresden", darunter Blasewitzer Pustekuchen, den Praktikantin Jessica Brungart (l.) und Verlagsmitarbeiterin Lea Becher am Dienstag in Muffinform präsentierten.
49 Dresdner Rezepte von Autorin Katja Völkel (M.) vereint das Buch "Koch mich! Dresden", darunter Blasewitzer Pustekuchen, den Praktikantin Jessica Brungart (l.) und Verlagsmitarbeiterin Lea Becher am Dienstag in Muffinform präsentierten. © René Meinig

Dresden. Eierschecke, Fettbemme oder Christstollen: Diese regionalen Gerichte kennt jeder Dresdner. Wer aber hat schon einmal etwas vom Klotzscher Klitscher, der Waldschlößchensuppe à la Fledermaus, dem Blasewitzer Pustekuchen oder dem Heißen Schokoladenmädchen gehört? Diese vier Speisen und Getränke findet man - neben 45 anderen - im neuen Kochbuch "Koch mich! Dresden", das am Dienstag vorgestellt wurde.

Herausgegeben hat es der Paperento-Verlag, der zur Edition Wannenbuch mit Sitz in Chemnitz gehört, letztere eher bekannt für kleine wasserfeste Bücher, die man mit in die Badewanne nehmen kann. Nun also ein Kochbuch mit "sieben mal sieben köstlichen Rezepten aus Sachsens Landeshauptstadt" - so der Untertitel. In sieben Kategorien - Vorspeisen, Suppen, Beilagen, Salate, Hauptgerichte, Desserts und Drinks - gibt es je sieben Kochanleitungen für Speisen mit Dresdenbezug im Namen.

"Jeder Rezepttitel spielt auf eine Besonderheit in Dresden an"

Dabei ist aus allen Stadtgebieten etwas dabei, in der Altstadt etwa das Grüne-Gemüse-Gewölbe sowie der Alte-Meister-Eintopf, in der Neustadt der Bunte-Republik-Salat und das Drei-Königs-Tartar. Auch das Striesener Stollengebäck, die Cotta-Panna-Cotta, den Elbschlösser-Schichtsalat, die Hellerauer Kartoffelsuppe und den Nürnberger-Ei-Salat kann man leicht verorten.

Nicht immer kann man die Rezepte dabei als typisch sächsisch bezeichnen, denn für die orientalische Yenidze gibt es zum Beispiel ein Falafelrezept und in den Pillnitzer Schlossgarten-Salat kommen Glasnudeln - wegen der ostasiatischen Elemente der Palais. "Es ist ganz anders als klassische Kochbücher", erklärt Verleger Jens Korch. Er wollte kein Buch mit Rezepten herausgeben, die man ohnehin schon kennt, sondern eher eine Art kulinarischen Stadtführer erschaffen. "Jeder Titel spielt auf eine Besonderheit in Dresden an."

Dresdner Lieblingsrezepte für Wettbewerb gesucht

Zu jedem Rezept gibt es deshalb eine kurze Anekdote aus der Stadt, wie die von der Kleinen Hufeisennase, die 2007 kurzzeitig den Bau der Waldschlößchenbrücke stoppte oder die Sage vom "Wilden Mann", die wohl nur eine Erfindung von Gustav Emil Weber war, der sich dadurch mehr Besucher für sein Wirtshaus erhoffte. Bis zu drei kleine "Goldene Reiter" zu jedem Rezept zeigen außerdem an, wie schwierig das Nachkochen ist.

Der Blasewitzer Pustekuchen ist besser bekannt als Bäbe (Napfkuchen) und wird gerne in den Kaffee geditscht. Für die Buchveröffentlichung hat der Paperento-Verlag den Kuchen als Muffins backen lassen.
Der Blasewitzer Pustekuchen ist besser bekannt als Bäbe (Napfkuchen) und wird gerne in den Kaffee geditscht. Für die Buchveröffentlichung hat der Paperento-Verlag den Kuchen als Muffins backen lassen. © René Meinig

Hinter den kreativen Namen, zugehörigen Rezepten und Anekdoten steckt die Wahldresdnerin Katja Völkel, selbst Verlegerin in ihrem eigenen Verlag Ultraviolett, nun erstmals in die Rolle der Autorin geschlüpft. Die 43-Jährige kocht auch privat leidenschaftlich gerne, erzählt sie. Aber das Buch habe sie doch manchmal an ihre Grenzen gebracht. "Ich bin überhaupt kein Leber-Fan", gibt Völkel zu, "aber Lingners Leberragout hat mir doch geschmeckt, so wie ich es gekocht habe". Das Geheimnis: die 300 Gramm Geflügelleber einfach in 200 Millilitern trockenem Rotwein ertränken. Stattdessen Favoriten der Autorin: der Canaletto-Spargel-Salat, die Yenidze-Falafel und die Hellerauer Kartoffelsuppe; für letztere hat Foodbloggerin Petra Hermann das Rezept beigesteuert.

Im Rahmen der Buchveröffentlichung sind nun alle Dresdner aufgerufen, ihre eigenen Lieblingsrezepte an den Verlag zu schicken - ob Eigenkreation oder lange gehütetes Familiengeheimnis. Eine unabhängige Jury wird die Rezepte dann nachkochen, danach werden die besten auf der Website und eventuell in einem weiteren Kochbuch veröffentlicht. Jeder Teilnehmer, dessen Rezept ausgewählt wird und gedruckt oder online erscheint, erhält als Dankeschön ein Kochbuch geschenkt. Die Teilnahmebedingungen sind nachzulesen auf www.koch-mich.de/wettbewerb. So soll endgültig die Frage beantwortet werden: Wie schmeckt Dresden?

"Koch mich! Dresden" ist im Paperento-Verlag erschienen. Die 128 Seiten kosten 25 Euro als Hardcover, als Softcover 15 Euro. Weitere Bücher aus der Reihe gibt es bisher zu Chemnitz und Heidelberg.

Sächsische.de verlost drei Exemplare an Leserinnen und Leser. Schreiben Sie uns dazu bis Donnerstag, 29. Juni, 12 Uhr, eine Mail mit dem Betreff "Kochbuch" sowie einem Vorschlag für einen kreativen Dresdner Rezepttitel an [email protected].