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Streicht der Freistaat seinen Behördenneubau in Dresden?

An der Kleinen Packhofstraße in Dresden soll ein Gebäude entstehen, das als Interimsstandort während der Sanierung des Landtags dienen sollte. Doch nun bleibt der Landtag im Altbau.

Von Kay Haufe
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Auf der Fläche an der Kleinen Packhofstraße zwischen Haus der Presse und Herbert-Wehner-Haus soll ein Behördenneubau für den Landtag entstehen. Doch die jetzigen Arbeiten haben damit nichts zu tun.
Auf der Fläche an der Kleinen Packhofstraße zwischen Haus der Presse und Herbert-Wehner-Haus soll ein Behördenneubau für den Landtag entstehen. Doch die jetzigen Arbeiten haben damit nichts zu tun. © René Meinig

Dresden. Darüber, wie er aussehen soll, wurde im Dresdner Bauausschuss sowie in der Gestaltungskommission schon mehrfach diskutiert. Nun aber steht der geplante Behördenneubau an der Kleinen Packhofstraße zwischen Erlweinspeicher, Haus der Presse und dem Herbert-Wehner-Haus womöglich ganz infrage.

Ziel war, dass in ihn die Mitarbeiter des Landtages einziehen, während das Landtagsgebäude saniert wird. 100 Millionen Euro wollte das Sächsische Immobilien- und Baumanagement (SIB) in den Neubau investieren, der schon 2026 fertig sein sollte.

Doch die Mitglieder des Sächsischen Landtages haben sich Mitte September entschlossen, auf einen Komplettauszug für die Zeit der Baumaßnahmen im Landtag zu verzichten und stattdessen während der Sanierung im Haus zu bleiben. Unter Hinnahme der durch den Bau entstehenden Beeinträchtigungen soll das Parlament nunmehr weiterhin am Bernhard-von-Lindenau-Platz sowie jetzt bereits genutzten Büroräume in der Devrientstraße arbeiten.

Entwürfe für den Neubau waren umstritten

Auch der Plenarsaal soll ohne Unterbrechung in Betrieb bleiben. Bisherige Überlegungen, wonach der Sächsische Landtag auch nach Abschluss aller Sanierungsarbeiten auf zwei auseinanderliegende Standorte verteilt gewesen wäre, hätten sich im Verlauf der Bauplanung aus wirtschaftlichen, sicherheitstechnischen und logistischen Gründen als nicht sinnvoll herausgestellt, heißt es in einer Pressemitteilung.

Doch wie geht es jetzt weiter mit dem Projekt Behördenneubau? Dazu befinden sich der Sächsische Landtag, das Sächsische Staatsministerium der Finanzen und der Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement derzeit in einem engen Austauschprozess, wie und welche weiteren Schritte ausgearbeitet werden, sagt SIB-Sprecher Alwin-Rainer Zipfl. Dieser Prozess befinde sich erst am Anfang und sei daher noch nicht abgeschlossen.

Die Entwürfe für das neue Landtagsgebäude waren im Bauausschuss und der Gestaltungskommission nicht unumstritten. Der Neubau sollte den Eingang in ein neues Viertel bilden, in dem eine lebendige Magistrale für ein Kunst-, Kultur- und Kreativareal entsteht. Doch aus Sicherheitsgründen müsste der Neubau abgeschottet werden und das Erdgeschoss nicht zugänglich sein. Das fanden viele Stadträte und Mitglieder der Kommission als kontraproduktiv für ein lebendiges Viertel.

So sieht der Entwurf für den Landtagsneubau aus.
So sieht der Entwurf für den Landtagsneubau aus. © Visualisierung: Heinle, Wischer und Partner

Gearbeitet wird aber bereits auf der geplanten Baufläche. Bagger laden Erde und Schotter ab und türmen sie zu großen Haufen auf. Das hat mit dem Landtagsneubau aber nichts zu tun, erklärt der SIB-Sprecher. "Das Areal wird derzeit lediglich als Zwischenlager für Wegematerial für die Sanierung der Wege im Zwingergarten genutzt." Auch Fahrzeuge der beauftragten Firmen im Zwingerhof dürften auf der Fläche parken.